Mit dieser Geschichte siegte Torsten Ehlers beim Wettbewerb der Vereinigung “Autorendock“

Heinz, Hansi und Heino waren drei kleine Hasen. Sie bekamen plötzlich großen Hunger. Die Eltern der drei schliefen noch. Hunger war das Schlimmste was es gab. Also mussten die drei Hasen alleine Futter suchen gehen. Im Wald fanden sie nichts. Das ging ja gut los. Im nahe gelegenen Dorf brachen die drei in ein Reetdachhaus ein. Das ging natürlich nur, weil ein Fenster offen stand. In dem Haus gab es eine Küche. Aber die Probleme gingen schon los. Sie bekamen die Kühlschranktür nicht auf.

Sie hatten alles versucht. Sie standen aufeinander und übereinander. Es ging nicht. Was nun? Auf dem Tisch stand ein Obstkorb mit verfaulten Äpfeln. Igitt. So etwas kann man doch nicht essen, so dachten die Drei. Aus Frust ließen sie einige Hasenködel in dem Haus liegen. Ebenfalls zerstörten die Hasen alles was eben zerstört werden kann. Sie schmissen Bilder herunter, sie schubsten Vasen auf den Boden. Die Blumen, die in den Vasen steckten wurden zerfetzt. Das Wasser aus der Vase lief auf den Teppichboden. Das war vielleicht ein Spaß.

Die drei Hasen konnten den Kühlschrank nicht öffnen

Nun zogen die drei Hasen weiter. Im Dorf hatten sie ja nichts zum Essen gefunden. Also zogen die drei nun in die Stadt. Dort gab es natürlich wesentlich mehr Häuser und Wohnungen. Auch hier brachen die Drei in verschiedene Wohnungen ein. Es handelte sich selbstverständlich um Parterrewohnungen. Alles andere wäre wohl auch Blödsinn gewesen. Man stelle sich mal vor: drei Hasen laufen in einem Hochhaus umher. Was für ein Quatsch.

In der ersten Wohnung in der Stadt lief das gleiche Schema ab. Fenster war offen. Wieder bekamen sie den Kühlschrank nicht auf. Der Hunger machte die Drei so langsam wütend. Aber es half nichts. Obst mochten sie nach dem Einbruch in das Reetdachhaus noch immer nicht. Schuld an der ganzen Misere sind nur die Eltern. Nur weil die noch schliefen, gab es nichts zu essen. Tolle Haseneltern.

Nachdem die Drei in mittlerweile fünf Wohnungen eingebrochen waren und diese auch verwüsteten, mussten sie neu überlegen. In keiner Wohnung fanden sie etwas zu essen.

Hansi unterbreitete in Häschensprache einen Vorschlag. Und was für ein Vorschlag. Nun sollte ein Hotel dran glauben. Heinz und Heinz nickten. Alle waren sich einig, dass es in einem Hotel auch Hasenfutter gibt. Oder wenigstens was anderes als Obst. Wieder zogen die Drei los.

Sie fanden sehr schnell ein Hotel. Sie schlichen sich durch den Hintereingang hinein. Ansonsten wäre auch wieder ein Fenster offen gewesen. Alle dachten so bei sich, schon komisch, dass überall die Fenster offen stehen. Sehr leichtsinnig fanden es die drei Hasen. Es standen im Hotel alle Zimmertüren offen. Leichtes Spiel für unsere Drei. Man glaubt es nicht, aber wieder fanden sie nichts Essbares.

Auch die Polizei konnte das Rätsel nicht lösen

Am nächsten Morgen traf den Hotelbesitzer der Schlag. Er rief die Polizei. Die Polizei hatte nun die Aufgabe, die Einbrecher so schnell wie möglich zu finden. Seltsam, war es für alle Beteiligten nur, dass nichts entwendet wurde. Der Hotelbesitzer vermutete, dass es vielleicht unzufriedene Gäste gewesen sein könnten. Alle Zimmer waren verwüstet. Nicht eine Vase ist heil geblieben. So viele Scherben hatte er noch niemals herumliegen sehen. Auch die Polizei konnte das Rätsel nicht lösen.

Hansi, Heinz und Heino zogen derweil weiter auf der Suche nach etwas Nahrung. Ihrer Meinung nach hatten sie alles Hasenmögliche getan, um endlich zu frühstücken. Heino unterbreitete wieder in Hasensprache eine Idee. Restaurants oder Gaststätten, da wird es doch etwas zum Knabbern geben. Hansi und Heinz kugelten sich vor Freude über diesen guten Einfall ihres Bruders.

Die Hasen knabberten sogar an den unechten Blumen herum

Drei noch immer hungrige Hasen liefen schon wieder los. Da vorne sahen sie schon ein Restaurant. Zum Glück hatten sie in der Hasenschule aufgepasst. Es wurden dort die wichtigsten Wörter und Buchstaben gelehrt. Diesmal stand kein Fenster offen, aber sie sahen oben eine Luke. Diese war leicht geöffnet. Da passen wir alle durch, vermuteten die drei Hasen. Sie kletterten an der Dachrinne langsam hoch. Das hätte man sehen sollen.

Drei Hasen hangeln sich an einer Dachrinne hoch. Sie hatten es geschafft. Hinein.

Sie staunten nicht schlecht, wie groß es hier war. Und auch so furchtbar hell. Zum Glück laufen hier keine Füchse umher. Was war denn das?

Auf der Speisetafel war ein Hase gemalt. Dieser war durchgestrichen und es stand dort "Falscher Hase". Die drei dachten, dass es vielleicht auch Hasenbraten sein könnte. "Vielleicht können wir hier drinnen ja noch ein paar Hasen retten" sagte Heino. "Vielleicht sollten wir uns lieber ganz schnell vom Acker machen" meinte Hansi, "vielleicht haben sie auch noch nicht genug Hasen für die Gäste."

Ach ja, Hunger hatten die Drei noch immer. Kurzfristig war das Thema verdrängt worden. Die Kühlschränke bekamen sie erneut nicht auf. Das kennen wir ja schon von den Wohnungen usw. Auf den frisch gedeckten Tischen für die Mittagszeit gab es auch nichts zu futtern. Mittagszeit, so lange liefen die Drei schon umher. Den hübsch gedeckten Tischen konnten sie nicht widerstehen. Alles wurde zerstört. Sie knabberten sogar an den unechten Blumen herum.

Das Mittagsgericht war "Hasenbraten oder falscher Hase"

So einen Hunger hatten die Drei mittlerweile. Die Tischdecken waren mit braunen Ködeln übersät und das, obwohl die drei Hasen nichts im Magen hatten. Die Gardinen sahen auch nicht mehr ganz so gut aus.

Das war hier die Rache für das Mittagsgericht "Hasenbraten oder falscher Hase".

Mittags tummelte sich die Polizei in dem Restaurant. Die Spurensicherung stand vor einem Rätsel. Es wurden keine Fingerabdrücke gefunden. Die Polizei war ratlos. Auch dieses Rätsel konnte nicht gelöst werden.

Plötzlich klopfte es an der Kinderhasenschlafzimmertür. Die drei Hasen erschraken.

"Frühstück Kinder" rief die Hasenmutter. Alle drei Hasenkinder dachten, was war das für ein bescheuerter Traum. Sie mussten lachen und freuten sich auf das Frühstück.