Rettungsschwimmer der DLRG Norderstedt belegen auch ohne Komfort gute Plätze bei der DM

Norderstedt. Wer beim Wort "Rettungsschwimmer" immer noch an die schöne und oft luxuriös dargestellte Baywatch-Welt aus der berühmten TV-Serie denkt, der sollte mal die Aktiven der DLRG Norderstedt fragen, welche Mühen sie auf sich nehmen, um an einem Wettbewerb teilzunehmen. Zwar waren die Sitze im Reisebus relativ weich und gemütlich, doch nach der Abfahrt um 7 Uhr dauerte es geschlagene zwölf Stunden, ehe die 21 Sportler und Trainerinnen den Austragungsort der 38. Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen erreicht hatten.

Im baden-württembergischen Heidenheim an der Brenz ging es für die Norderstedter dann aber nicht etwa in die Jugend-Herberge oder gar ins komfortable Hotel. Nein, die Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer schlugen ihr Nachtlager mit Isomatte und Schlafsack in einer benachbarten Schule auf. So etwas schlaucht schon ein wenig", sagte Simona Mey, die die männlichen und weiblichen Mannschaften der Altersklasse 17/18 trainiert. Damit nicht genug: Die 23-Jährige ging in der Offenen Altersklasse auch noch selber an den Start.

Die Reisebelastung und das frühe Aufstehen am ersten Wettkampftag brachten die Norderstedter aber nicht aus dem Rhythmus. Die jungen Rettungsschwimmerinnen der Altersklasse 17/18 belegten unter 27 gestarteten Teams einen beachtlichen fünften Platz. Nach zwei von vier Disziplinen, den 4 x 50 Meter Hindernis- und Puppenstaffeln, lagen Alina Stodollik, Christina Polk, Katja Friedrich, Eyleen Meinl, Fabienne Jensen sogar noch auf Bronzekurs.

Dass es am Ende nicht ganz zu Edelmetall reichte, war für ihre Trainerin jedoch nicht weiter tragisch. "Immerhin ist die Phase, in der die intensive DM-Vorbereitung hätte stattfinden sollen, in die Herbstferien gefallen", sagte Simona Mey, "als andere Teams sich den letzten Schliff geholt haben, mussten wir das Training sogar herunterfahren und haben erst eine Woche vor den Titelkämpfe einige intensive Übungseinheiten absolviert." Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass Meys männlichen Schützlinge in derselben Altersklasse als Elfte eine bessere Platzierung aus der Hand gaben.

Schwimmerisch bestens drauf und mit Rang sechs in Reichweite unterlief Claas-Tim Lohmann, Marc Filipovic, Christos Mimidis, Finn Schütte, Nico Soberski bei der Puppenstaffel ein im Rettungssport unverzeihlicher Lapsus: Der Kopf des rund 80 Kilogramm schweren Dummy geriet kurzzeitig unter Wasser. "Und da wir wegen unserer etwas schlechteren Vorplatzierung die Außenbahn im 50-Meter-Becken hatten, ist es den Wettkampfrichtern nicht schwer gefallen, das auch zu sehen", sagte Mey. Sie landete mit ihrer Mannschaft auf Rang neun landete und blieb dabei ohne Fehlerpunkte.

Die von Sonja Lindermann mittrainierten Jungen der AK 15/16 erkämpften sich Platz sieben unter 27 Teams. Simona Mey: "Wir sind mit unserem Abschneiden zufrieden, aber die nächsten Titelkämpfe dürfen gerne etwas weiter im Norden stattfinden."

DM-Platzierungen der DLRG Norderstedt, Altersklasse 17/18 weiblich: 5. Platz (Alina Stodollik, Christina Polk, Katja Friedrich, Eyleen Meinl, Fabienne Jensen) 4141,87 Punkte; AK 15/16 männlich: 7. (Jonas Knieriem, Marc Thanhäuser, Nico Rosemke, Georg Heydn, Lars Hein) 4165,82; Offene Klasse. weiblich: 9. (Simona Mey, Sonja und Silvia Lindermann, Christina Boysen, Odette Weiner) 3862,23; AK 17/18 männlich: 11. (Claas-Tim Lohmann, Marc Filipovic, Christos Mimidis, Finn Schütte, Nico Soberski) 3751,46.