Die Schädlinge haben sich so rasant ausgebreitet, dass im Kreis Segeberg viele Nadelbäume gefällt werden müssen

Kreis Segeberg. Das war ein idealer Sommer für einen der größten Waldschädlinge: Der Borkenkäfer hat sich so rasant ausgebreitet, dass in den Wäldern im Kreis Segeberg viele Nadelbäume gefällt werden müssen, um ein weiteres Verbreiten des schädlichen Insekts zu verhindern. "Die Situation ist nicht dramatisch, es gibt aber mehr geschädigte Bäume als gedacht", sagt Anne Benett-Sturies, Sprecherin der Landesforsten Schleswig-Holstein.

In Henstedt-Ulzburg haben Bewohner des Ortsteils Rhen bereits mitbekommen, was passiert, wenn der Borkenkäfer aktiv wird. Im Bereich "Im Forst" werden derzeit eine ganze Reihe von Fichten gefällt, um eine Gefährdung durch die geschädigten Bäume zu verhindern.

Auf diese Weise wird der Fichtenbereich gleichzeitig eingegrenzt: Die gefällten Bäume werden durch einheimisches Laubholz ersetzt.

In den Wäldern des Kreises Segeberg sind die Forstmitarbeiter vor allem durch die Aktivitäten der Spechte auf das vermehrte Aufkommen der Borkenkäfer aufmerksam geworden: Weil die Käfer und deren Larven Leckerbissen für diesen Vogel sind, hackt er verstärkt auf Nadelbäumen herum. Außerdem entdeckten die Revierförster abgeblätterte Rinden im Nadelholzbereich - das sind untrügliche Zeichen für das Absterben der Bäume.

"Niederschläge in Frühjahr und ein heißer Sommer, das war gut für die Borkenkäfer-Population", sagt Anne Benett-Sturies. Mit Hilfe von aufgestellten Borkenkäfer-Fallen, die mit Lockstoffen versehen sind, erkennen die Förster, wie stark die Vorkommen in den jeweiligen Waldbereichen sind.

Damit sich die Schädlinge nicht ausbreiten und keine größeren Flächenschäden entstehen, werden die befallenen Bäume schnell entfernt. Das ist keine leichte Aufgabe für die Fahrer der Fällmaschinen, die nach Karten in den Segeberger Wäldern umherfahren, um die gekennzeichneten Bäume zu finden. "Das ist derzeit der Arbeitschwerpunkt für uns", sagt die Sprecherin der Landesforsten. Die geschlagenen Bäume werden zu Industrieholz verarbeitet.