Die Gaunerzeichen oder -zinken dienten Gaunern, Bettlern oder bestimmten Bevölkerungsgruppen schon im 16. Jahrhundert als Verständigungsmittel. Mit solchen grafischen Hinweisen, den sogenannten Mordbrennerzeichen, informierten sich Bandenmitglieder darüber, wo und wann ein Haus überfallen, ausgeraubt und eventuell in Brand gesteckt werden sollte.

Die Symbole waren Ausdrucksmittel einer Bevölkerungsgruppe, die ständig mit Repressionen rechnen musste: Verbrecher und kleine Gauner, Bettler, Hausierer, Fahrende, Landstreicher, Kesselflicker und andere Vaganten. Grafische Zinken wurden mit Kreide, Kohle oder Rötel gezeichnet oder direkt in den Untergrund geritzt. Mitteilungszinken informierten zum Beispiel über kriminelle Aktivitäten, günstige Gelegenheiten zum Betteln, kostenlose Mahlzeiten oder Schlafplätze.