Das Experiment des koreanischen Ingenieurs Haecheon Choi klingt wie ein Scherz: Er testete einen fliegenden Fisch im Windkanal, in dem gewöhnlich Flugzeugmodelle auf ihre Flugeigenschaften geprüft werden. Doch das Ergebnis überrascht.

Die Fische flogen genau so gut wie Sturmvögel und Enten, die von dem Forscher bei ähnlichen Tests eingesetzt wurden, und sogar besser als Insekten.

In freier Natur können fliegende Fische bis zu 40 Sekunden in der Luft bleiben und bei einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Stundenkilometern Strecken von mehreren Hundert Metern zurücklegen. Dazu springen diese Fische aus dem Wasser und segeln mit ihren ausgebreiteten übergroßen Brustflossen durch die Luft. Um die Fische testen zu können, musste der Forscher erst einmal fliegende Fische angeln und mit einem Trocknungsverfahren die Flossen haltbar machen. Ist der Fisch nicht ganz frisch, schrumpfen die Flossen nämlich zusammen.

Nun überlegt Haecheon Choi, nach dem Modell der fliegenden Fische ein Flugzeug zu konstruieren. Wenn sich Ingenieure bei ihren Entwürfen von Tieren inspirieren lassen, nennt man das Bionik - eine Zusammensetzung aus Biologie und Technik. Die Idee, sich den Flugfisch genauer anzuschauen, kam Choi übrigens beim Lesen eines Kinderbuches.