Es gibt Gefahren, denen kann man einfach nicht ausweichen. Dazu gehört zweifellos das Unglück, beim Urlaub in einem italienischen Bergdörfchen auf den heimischen Friseur zu treffen, dem man nach jahrelanger Treue vor Kurzem den Rücken gekehrt hat. Peinlich ist das.

Auch ein plötzlicher Hustenanfall während einer ruhigen Stelle im Vortrag eines introvertierten Dichters kann Bedrohungen auslösen. Sehr unangenehm.

Das alles ist vielleicht zu verkraften. Eine wirkliche Gefahr aber birgt die wöchentliche Einkaufstour mit dem Auto. Oder die motorisierte Anreise zu einer abendlichen Sitzung der hiesigen Stadtvertretung. Schnell nämlich kann sich so ein Auto in den unendlichen Weiten einer Tiefgarage verflüchtigen. Bei näherer Betrachtung allerdings verflüchtigt sich nicht so sehr das Auto an sich, sondern die Erinnerung an den Abstellplatz. Die ist möglicherweise aus den Gehirnwindungen entschwunden, weil nach der Shopping-Tour oder der aufregenden Sitzung zunächst ganz andere Eindrücke verkraftet werden müssen. Mehr als verständlich.

Das ist wirklich eine unangenehme Herausforderung, die das Leben von einer Minute auf die andere völlig auf den Kopf stellen kann. Die nörgelnden Familienmitglieder an der Backe oder der hämisch grinsende Bürgermeister im Nacken - beides sind Horrorszenarien, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Aber im Leben geht eben nicht immer alles glatt.