Eine Glosse von Bernd-Olaf Struppek

Wehe, Sie haben einen von ihnen am anderen Ende der Datenleitung. Die Rede ist vom digitalen Drecksfinken, kurz Spaminator. Spaminatoren müllen Tag für Tag Millionen E-Mail-Postfächer zu - der von ihnen in Umlauf gebrachte Unsinn reicht, ausgedruckt, vermutlich aus, alle 24 Stunden die Strecke zum Mars zu überbrücken.

Ich muss mich Abend für Abend über die "Nachrichten" eines Spaminators grämen. Und das kommt so: Ich teile mir mit meiner Göttergattin einen privaten PC. In das Outlook-Postfach trudeln unser beider Privat-E-Mails ein. Und Abend für Abend muss ich das Zeug beseitigen, das ein Kollege meiner Frau vom Büro aus durchs Netz sendet.

Okay, es ist gelegentlich eine echte Nachricht dabei - aber der Kollege schickt mit schöner Regelmäßigkeit wie Dreistigkeit Woche für Woche Dutzende ach so lustiger Nettigkeiten. Der Verteiler ist, wie man im Empfängerfeld sieht, riesig.

Der Spaminator tarnt seine Sendungen Marke überflüssig mit Betreff-Zeilen wie "Saukomisch" oder "Ich hab's immer gewusst". Dahinter verbergen sich auch häufig irgendwelche sexistischen und/oder frauenfeindlichen Cartoons oder Nackedei-Filmchen. Nicht, dass ich nicht einmal für eine deftige Zote zu haben wäre. Aber das, was da unser Postfach verstopft und was ich vor dem Löschen schon lange nicht mehr angucke, ist in meinen Augen einfach nur doof.

Ist doch alles nicht so schlimm, sagte meine Frau. Aber ich bin auch der, der unseren Rechner "desinfizieren" und schlimmstenfalls wieder zum Laufen bringen muss, wenn kleine, fiese Viren, Trojaner oder andere Gemeinheiten, per Spam befördert, ihn befallen oder lahmgelegt haben.

Ich wünschte, mein Rechner könnte dem Spaminator als sofortige Antwort automatisch einen kleinen Stromstoß auf gewisse ungewünschte Mails schicken...