Die Zeiten, in denen stattliche Bäume in Norderstedt ungeschützt in der Erde standen, sollen spätestens ab dem 1. März 2011 vorbei sein.

Norderstedt. Denn dann könnte sie wieder gelten, die neue, alte Baumschutzsatzung der Stadt Norderstedt.

Der Umweltausschuss hat in einer Sitzung beschlossen, dass die Stadtverwaltung das formelle Aufstellungsverfahren für die Wiedereinsetzung der Satzung führt. Die Satzung trat am 1. April 2001 in Kraft und wurde zum 4. März 2010 durch Beschluss der Kommunalpolitik wieder unwirksam.

Im Kern schützt die Satzung alle Bäume im Stadtgebiet, die einen Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern haben, gemessen in einer Höhe von 130 Zentimetern über dem Erdboden. Außerdem sind mehrstämmige Bäume geschützt, wenn die Summe der Stammumfänge mindestens 80 Zentimeter beträgt, wobei ein Stamm mindestens 40 Zentimeter Umfang haben muss. Diese Bäume darf niemand ohne Ausnahmegenehmigung entfernen oder beschädigen.

Für die Wiedereinführung der Baumschutzsatzung gibt es nun einen ungefähren Zeitplan. Der Satzungsentwurfs soll zunächst zwischen dem 1. und dem 31. Oktober öffentlich ausgelegt werden. Während dieser Auslegung und bis zu zwei Wochen danach können von den Bürgern Anregungen vorgebracht werden. Die Frist dafür läuft bis zum 15. November. Ausgewertet werden die Anregungen bis zum 30. November. Erst dann wird sich der Umweltausschuss im Dezember wieder mit der Satzung beschäftigen. Den Satzungsbeschluss könnte die Stadtvertretung dann im Januar oder Februar 2011 treffen, am Tag danach würde die Satzung in Kraft treten, also im günstigsten Fall am 1. März 2011.

Die FDP sieht in der Satzung übrigens nur eine Gängelung des Bürgers. "Die ursprüngliche Satzung hatten wir im Vertrauen auf den sorgfältigen Umgang der Norderstedter mit ihren eigenen Bäumen aufgehoben," so Gerd Nothhaft, der umweltpolitische Sprecher der FDP. Er schlug vor, dass die Mitglieder des Umweltausschusses jedes Jahr auf eigene Kosten einen Baum pflanzen sollen. Leider, so Nothaft, wurde dieses Votum von der Mehrheit aus SPD, GALiN und Die Linke abgelehnt.

Während von hier also nur "Bevormundung des Bürgers" betrieben würde, bittet Nothhaft jetzt seine Mitbürger lieber um Unterstützung. Wer mit ihm und der FDP zusammen Bäume pflanzen möchte, möge sich unter Telefon 040/53 59 55 11 melden.