In der Christuskirche feierte Kantor Paul Fasang den 200. Geburtstag von Robert Schumann

Norderstedt. "Es werde Licht" lautete das Motto der Kirchennacht. Und es ward Licht. Nicht nur mit dem "Brennenden Dornbusch" von Michael Batz an der Hamburger Petrikirche. Der Norderstedter Sascha Hamann realisierte das Licht-Kunstwerk mit 400 roten und gelben Leuchtstoffröhren. Die Norderstedter Kirchen beschränkten sich mit Licht- und Schattenspielen im Innenraum der Kirchen, mit dem warmen Schein von Kerzen, beispielsweise in der Garstedter Christuskirche, die mit der Paul-Gerhardt-Kirche die Kirchengemeinde Emmaus bildet.

Eröffnet wurde die Kirchennacht in der Paul-Gerhardt-Kirche am Buckhörner Moor vom Merlini-Ensemble, dem Chor "PaulaCantat" und Kantor Paul Fasang an der Orgel. In der Christuskirche feierte Fasang an der Orgel den 200. Geburtstag Robert Schumanns mit dessen selten gespielten sechs Studien für Klavier mit Pedal.

Fasang formte die rasch wechselnden Stimmungen, Rhythmen und Melodien der sechs rasch aufeinander folgenden Stücke feinfühlig aus, seien es kleine Walzer, Leierkasten-Klänge, Gute-Laune- und liedhafte Melodien, tänzerische und stark rhythmische Weisen. Der Kantor spielte sie alle meisterhaft, jede Studie für sich und doch zu einem großen Ganzen gebunden bis hin zum gefühlvollen Adagio.

Ebenso gelangen ihm Schumanns vier Skizzen, Opus 58, auf der Orgel. Die c-Moll- und C-Dur-Skizzen gestaltete Fasang wie im Dialog, erzählerisch und vielfarbig. In der vierten Skizze fand er zur Schumannschen Dramatik, und sein Spiel erinnerte an die großen symphonischen Werke des Romantikers. Eigene Variationen auf Songs der Band "Show Patrols" gab Fasang als Zugabe. Und erhielt viel Beifall.

Mit Joseph Gabriel Rheinbergers Messe für gemischten Chor und Orgel in f-Moll stellte sich die neue Christuskirchen-Kantorei vor und zeigte ein gut zusammengewachsenes Klangbild mit klaren, sauberen Sopranen. Hörbar jedoch ist das Fehlen ebensolcher Männerstimmen - die Kantorei hat wie viele andere Chöre Männerprobleme.

Das Kyrie erklang sanft, fast demütig, das Gloria kam innig, das Credo bittend, das Sanctus romantisch und schwärmerisch gedehnt, das Agnus Die voll Wärme und Demut mit einem poesievollen Dona nobis pacem, dem Friedensgebet.

Eine wunderbare Musiknacht in der Christuskirche. Und: Vielleicht baut Lichtkünstler-Geselle Sascha Hamann zur nächsten Kirchennacht auch an eine Norderstedter Kirche ein leuchtendes Symbol für eine lange Musiknacht.