Auch heute noch gibt es in Israel einen wunderschönen Brauch zwischen Menschen, die sich gern haben: Als Zeichen ihrer Verbundenheit schreibt einer den Vornamen des anderen in seine Handfläche.

Über all die Jahrhunderte hat sich in diesem alten biblischen Land der Brauch erhalten - sicher auch deshalb, weil man kaum deutlicher zum Ausdruck bringen kann, dass man den, den man gern hat, behütend in seiner Hand halten möchte. Dieses "In der Hand halten" drückt eine ungeheure Verbundenheit und Geborgenheit aus.

Da Menschen diese Erfahrung kennen, deshalb greift der alttestamentliche Prophet Jesaja genau dieses Bild auf, wenn er den Menschen damals deutlich macht: Seht, wie ihr es untereinander macht, wie ihr untereinander durch Zeichen bekräftigt, dass ihr euch gern habt, genauso macht es auch Gott. Und so spricht Gott: "Ich habe dich, Mensch, in meine Hand geschrieben, du bist mein."

Gott hat uns in seine Hand geschrieben. Das heißt nichts anderes, als dass Gott uns Menschen in dieser liebenden Verbundenheit begegnen will. Und der Mensch darf umgekehrt sich immer in der Liebe Gottes geborgen wissen.

Carolin Paap ist Pastorin der Paul-Gerhardt-Kirche in Norderstedt