Fünf Bands treten beim vierten Festival “Rock am Markt“ in Norderstedt auf. Mit dabei ist auch Bluesröhre Elisabeth Lee

Norderstedt. Die Band Extrabreit hat für ihren Auftritt beim Norderstedter "Spektakulum" am vergangenen Wochenende eine Gage im höheren vierstelligen Bereich erhalten. Für genau diesen Betrag spielen am Sonnabend, 28. August, etwa anderthalb Kilometer weiter östlich vom Rathausplatz fünf Bands. Hochkarätige Profimusiker aus Kanada, Italien, Australien, USA, Deutschland und Dänemark treten beim vierten Festival "Rock am Markt" im Kirchenpark an der Falkenbergstraße auf. Veranstalter sind wieder die Kirchengemeinde Harksheide und die Music-Werkstatt e.V., die in der Nachbarschaft seit 13 Jahren den Musikclub "Music Star" betreibt. Das Festival beginnt um 16 Uhr, der letzte Ton ertönt um 24 Uhr.

Das Festival "Rock am Markt" hat sich einen festen Platz im Norderstedter Kulturleben erobert. Denn die Besucher erleben hier Rockmusik auf hohem Niveau, ohne Eintritt zu bezahlen. Das ist seit je her das Prinzip des "Music Stars": Wer Musik hören will, muss kein gefülltes Portemonnaie mitbringen, sondern nur Interesse für die Interpreten, die seit Jahren immer wieder gerne nach Norderstedt kommen.

Den Auftakt macht am Sonnabend das Duo Mick Thomas und Michael Barclay aus Australien. Thomas, der Gitarrist, und Barclay, der Standschlagwerker, spielen gemeinsam eine sehr zurückhaltende Art von Folkrock - genau richtig also, um das Festival-Publikum langsam aufzuwärmen.

Dann folgt die deutsch-dänische Band One Bar Town, die schon häufig zu Gast in Norderstedt war. Amerikanisch gefärbter Gitarrenrock ist ihr Markenzeichen - kernig, knackig, maskulin, geradeaus. Der Kanadier David Celia spielt mit seiner Band Musik, die an vieles erinnert, was früher lieb und teuer war: David Crosby wird ebenso zitiert wie die Beatles, Santana oder noch frühere Heroen der Rockmusik. Wohlfühlmusik!

Auch die nächste Band bietet viel: Elizabeth Lee aus den USA hat eine richtige Rockröhre, die besonders bei ihren eigenwilligen Blues-Interpretationen zum Tragen kommt. Außerdem ist sie schlicht eine Schönheit, was bei einem Festival ja auch nicht schaden kann. Unterstützt wird sie von ihrer italienischen Band Cozmic Mojo, in der - und das ist auch heute noch nicht alltäglich - mit Federica Zanotti eine Frau Schlagzeug spielt. Zum Abschluss des Norderstedter Festivals steht Tom Gillam aus New Jersey mit seiner gut geölten Band Tractor Pull auf der Bühne. Zusammen spielen sie besten zeitlosen Mainstream-Rock, der alles umfasst, was die US-Gitarrenrockbands in den vergangenen 40 Jahren geboten haben. Auf diese Reihenfolge haben sich die Veranstalter festgelegt, aber es kann alles noch ganz anders kommen: Tatsächlich wird sich erst am Sonnabend herausstellen, wann die einzelnen Bands in Norderstedt ankommen. Einen ganz exakten Festivalplan gibt es also noch nicht.

Fest steht indessen, dass die Besucher ihren Spaß haben werden. Kostenlose Musik, Speisen und Getränke zu erschwinglichen Preisen - das ist die Devise der Kirchengemeinde Harksheide und der Music-Werkstatt. Probleme werden nicht erwartet: Auch bei den drei bisherigen Rockfestivals am Markt ist es nicht zu Ausschreitungen gekommen. "Wir gehen ganz gelassen an die Sache ran", sagt Wolfgang Sedlatschek, Vorsitzender des Vereins Music-Werkstatt und Motor des "Music Stars".