Eine Glosse von Matthias Popien

Männer sprechen eher wenig, worunter Frauen eher leiden. Die Braunschweigerinnen haben jetzt eine Alternative zum "schweigenden Sack": die sprechende Tonne. "Braunschweig ist weltweit die erste Stadt, die die originellen Abfallbehälter in größerer Stückzahl aufstellt", heißt es in einem Artikel zu dem Großereignis, das sogar mehrere Fernsehteams in die Innenstadt lockte.

Die Mülltonnen sind deutlich gesprächiger als die meisten Männer, denn sie beherrschen "acht Töne". Während Mann meist nur "hm" brummt, kann die Tonne durchaus auch kompliziertere Laute ausstoßen: zum Beispiel ein Glockenspiel, den Fall eines Steines in einen Brunnen und ein "Monstergeräusch".

21 000 Euro kosten die 20 Mülltonnen, die Bingo-Umweltstiftung fördert das Projekt. Die Initiatoren der "pfiffigen Idee" hoffen nämlich, dass vor lauter Spaß am Klang nun mehr Menschen ihren Müll in die Tonnen werfen. Jeder Wurf wird mit einem per Zufallsgenerator ausgewählten Geräusch belohnt. Das führt zu einer äußerst abwechslungsreichen Konversation zwischen den Partnern.

Beispiele gefällig? Frau sagt: "Deine alten Turnschuhe sind echt eklig, die schmeiße ich jetzt weg." Tonne antwortetet: "Uaargh" (Monstergeräusch). Frau: "Gibt's du mir bitte mal dein Portemonnaie? Ich habe nicht genug Geld dabei." Tonne: "Platsch". Frau: "Da war doch noch ein Bier im Kühlschrank. Hast du das ausgetrunken?". Tonne: "Klingelingeling."