In drei Bundesländern wurden 105 Ladendiebstähle registriert

Bad Bramstedt. Die Polizei hat nach langwierigen Ermittlungen eine rumänische Diebesbande ausgehoben. Die Bande wird für eine Serie von Ladendiebstählen verantwortlich gemacht. Insgesamt 105-mal sollen die Täter in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen seit vorigem Herbst zugeschlagen haben. Die Taten wurden, so Polizeisprecherin Bianca Kohnke, von Hitzhusen aus gesteuert.

Seit Oktober 2009 häuften sich bei der Polizeizentralstation Bad Bramstedt Strafanzeigen wegen Ladendiebstahls, die durch rumänische Staatsbürger begangen wurden. Alle waren im Feldkamp in Hitzhusen bei Bad Bramstedt gemeldet. Die Polizei traf die Täter in unterschiedlichen Besetzungen, manchmal auch allein, bei Ladendiebstählen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen an.

Die Täter steuerten Filialen von Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Famila und Sky an

Die Beamten vermuteten, dass sie von Hitzhusen aus ihre Diebesfahrten starteten. Sie steuerten Filialen von Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Famila und Sky an, um dort Waren des täglichen Gebrauchs wie Kaffee, Spirituosen, Drogerie- und Hygieneartikel zu stehlen.

Da die Beutezüge immer schneller aufeinander folgten und der Wert der Waren zunahm, richtete die Polizei im Juni eine Sonderermittlungsgruppe ein. Sie setzte sich aus Beamten der Bezirkskriminalinspektion Kiel, der Kriminalpolizeistelle Bad Segeberg und der Polizei-Zentralstation Bad Bramstedt zusammen. Die Ermittlungsgruppe konnte nun von Bad Bramstedt aus zentral und ortsnah observieren und gezielt kontrollieren.

Nach vier Wochen stellte sich der Erfolg ein. Ergebnis ist, dass ein 41-jähriger Rumäne sich mit seiner künftigen Ehefrau und weiteren Verwandten in Hitzhusen niedergelassen hatte. Sie waren arbeitslos und versuchten, ihr Einkommen mit gestohlenen Waren aus Kaufhäusern zu bestreiten. Es kamen weitere rumänische Staatsbürger hinzu, die täglich auf Diebestour gingen. In einigen Fällen schaffte einer der Täter mehrere Rucksäcke voll Diebesgut aus einem einzigen Markt. Die Täter gingen gruppenweise vor und sicherten sich offenbar gegenseitig ab. Die Polizei geht davon aus, dass das Stehlgut von einem noch unbekannten Hehler auf Flohmärkten verkauft wurde.

Bei eine Hausdurchsuchung stellte die Polizei hochwertiges Werkzeug sicher

Bei einer Durchsuchung in Hitzhusen stellten die Beamten erhebliche Mengen an Diebesgut und hochwertige Werkzeuge aus einem Einbruch in Hamburg sicher. Sieben Rumänen im Alter von 18, 20, 21, 38 und 39 Jahren werden sich wegen Bandendiebstahls verantworten müssen. Insgesamt wurden 105 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dem 41-Jährigen wird neben Bandendiebstahl auch Hehlerei vorgeworfen. Ein 18- und ein 21-Jähriger werden sich wegen gewerbsmäßigen Diebstahls verantworten müssen.

Inzwischen sind die Beschuldigten bis auf zwei in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Polizei geht davon aus, dass auch diese beiden in der nächsten Zeit ausreisen werden.