Ministerpräsident Peter Harry Carstensen zu Gast in Nehms, Ellerau und der Kreisstadt

Kreis Segeberg. Volksnah präsentiert sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) dort, wo er unterwegs ist. So kann es passieren, dass der 63-Jährige auf der Suche nach geeignetem Futter für seine Koi-Karpfen beim Surfen im Internet auf einen Landhandel mitten in Segeberg stößt und sich denkt: Da könnte man mal vorbeischauen. So geschehen gestern beim Landhandel Hintz in der Gemeinde Nehms.

Vor ein paar Wochen habe Schleswig-Holsteins Landesvater sich nach Futter erkundigt, sagt Firmenchef Herbert Hintz junior (54), der den Betrieb in der dritten Generation führt - und schon sitzt Peter Harry Carstensen bei Kaffee und Kuchen mitten in einer seiner Scheunen. Mit großem Gefolge, denn auch lokale Politprominenz ist gerne dabei, wenn der Ministerpräsidenten über Land tourt.

"Das Futter gibt es eigentlich überall. Aber offensichtlich sind wir im Internet gut aufgestellt", erklärt Herbert Hintz erfreut. So fachsimpeln die Männer über Getreidepreise, über landwirtschaftliche Strukturen und über die moralischen Bedenken des Ministerpräsidenten, aus guten Ackerböden für Lebensmittel Nutzflächen für Heizenergie und Biodiesel zu machen. Carstensen hört sich an, welche Probleme den Betrieb so plagen und scherzt mit dem Senior, der noch immer tatkräftig mit anpackt, darüber, wie gut es sei, einen "geländegängigen Altenteiler" zu haben. Er freut sich für den Junior, dass mit dessen Sohn Jan die Nachfolge des Landhandels gesichert ist.

Und dann zieht die Besuchs-Karawane weiter Richtung Ellerau. Eine Stippvisite bei der Firma Bauer und Hänselbarth-Chirurg steht auf dem Programm - ein Spezialist für die Herstellung von Instrumenten für Chirurgie und Diagnostik.

Letzte Station auf dem Tagesausflug ist die Segeberger Tafel mit dem Projekt "Praxis ohne Grenzen". Hätte eine Bohrmaschine herumgelegen, Carstensen hätte sie sich glatt geschnappt und losgelegt, so sagt er. Doch ohne Werkzeug bleibt ihm das Studieren der Baupläne und des Konzeptes für die neuen Räume. Er hört sich auch hier die Sorgen der Menschen an. Denn das hoch gelobte, ehrenamtliche Engagement wird mitunter durch Gesetze ausgebremst, sagt "Dr. Kostenlos", Uwe Denker. Vor allem die tonnenweise Vernichtung brauchbarer Medikamente, weil es bestimmte Gesetze so verlangten, wurmt ihn. Ein schwieriger Fall - auch für den Ministerpräsidenten. Aber er könne Kontakte vermitteln, etwa zu möglichen Sponsoren für Arzneimittel, verspricht er bei Kaffee und Kuchen - schon wieder. Dann verschwindet der Landesvater wieder Richtung Kiel.