21-jähriger Kaltenkirchener wurde als “Junger Botschafter“ vom Deutschen Bundestag auserwählt

Kaltenkirchen. Ein Jahr nach Amerika und den Alltag dort kennenlernen - ein großer Wunsch vieler Jugendlicher. Für Patrick Timm, 21, aus Kaltenkirchen geht er nun in Erfüllung. Er fliegt demnächst für zwölf Monate in den US-Bundesstaat Wisconsin. Ermöglicht wird ihm dies durch ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms.

Das Programm schickt jährlich rund 360 "Junge Botschafter" in die USA, um ihr Land zu repräsentieren und gibt ihnen die Chance, sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. "Es kommen aber auch amerikanische Jugendliche nach Deutschland", sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann aus Seth. Der Politiker übernimmt die Rolle des Paten, der auch Ansprechpartner bei Problemen ist.

Bewerben für das Stipendium können sich jedes Jahr sowohl Schüler als auch junge Berufstätige.

Aufmerksam wurde Patrick Timm durch eine Anzeige in einer Zeitung. "Ich habe mich sofort beworben", erzählt der gelernte Elektroniker. Er ist seit einem halben Jahr mit seiner Ausbildung fertig und passt somit bestens ins Profil. Auf die schriftliche Bewerbung folgte die Einladung zu einem Einstellungstest in Berlin, den er problemlos meisterte. "Patrick ist genau der Richtige, ein echter Sympathieträger", freut sich Storjohann.

Wohin Patrick kommen wird, weiß er erst seit einigen Tagen. "Ich durfte den Wunsch äußern, in eine größere Stadt zu kommen", sagt Patrick. Sein zukünftiger Wohnort hat zwar 2000 Einwohner weniger als seine Heimatstadt Kaltenkirchen, dafür ist Appleton, die Stadt, in der er zu Schule gehen wird, mit rund 70 000 Einwohner um einiges größer.

"Das erste halbe Jahr werde ich auf ein College gehen, für das folgende muss ich mir selbst einen Job suchen", so der Kaltenkirchener. Um diese Herausforderung zu meistern, stehen im ersten Halbjahr das Schreiben von Bewerbungen und geschäftliche Gespräche auf dem Stundenplan.

Auch seine zukünftige Gastfamilie wird ihn dabei unterstützen. Kontakt aufnehmen konnte er noch nicht mit ihr. Aber er weiß bereits, dass neben den Gasteltern ein vierjähriger Junge und zwei Hunde zu seiner neuen Familie zählen werden.

Der junge Elektroniker möchte vor allem seine Englischkenntnisse verbessern, denn nach dem Auslandsaufenthalt plant er in Deutschland Elektrotechnik zu studieren. Aber auch die fremde Kultur und das Kennenlernen neuer Menschen zieht Patrick nach Amerika.

"Bisher", so Storjohann, "hat noch kein Stipendiat behauptet, das Jahr im Ausland hätte ihm nichts gebracht."

Für Patrick heißt es nun bald Abschied nehmen von der Familie und hinein ins Abenteuer. "Aufgeregt bin ich eigentlich nicht", sagt er, "ich freue mich einfach sehr."