Lkw-Fahrer entdeckt während seiner Mittagspause die zwei Tonnen und ruft die Polizei

Henstedt-Ulzburg. Es war kurz nach 14 Uhr: Mit Blaulicht bogen ein Streifenwagen der Polizei und mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr von der kaum befahrenen Landstraße zwischen Götzberg und Wakendorf II auf einen Parkplatz ab.

Ein Lkw-Fahrer hatte die Polizei alarmiert. Er hatte während seiner Mittagspause auf dem Rastplatz in einem Knick zwei verschlossene Fässer entdeckt, die ihm verdächtig erschienen. Die Polizei stellte dann auf dem Etikett an einem der Fässer eine Gefahrgutnummer fest.

Bei den abgestellten Behältern handelte es sich um ein silberfarbenes und ein gelbliches Fass, beide können etwa 30 bis 40 Liter Flüssigkeit aufnehmen. "Über den Inhalt will ich keine Spekulationen anstellen", sagte Hauptbrandmeister Michael Mohr gegenüber der Norderstedter Zeitung. Der Kreisfachwart Gefahrengut aus Kaltenkirchen fügte hinzu: "Es können sich auch hochgiftige Stoffe in den Fässern befinden, die Unbekannte hier abgeladen haben."

Michael Mohr rief zwei Feuerwehrmänner herbei. Sie trugen orangefarbene Chemikalien-Vollschutzanzüge und gelbe Gummistiefel. Nacheinander hoben sie die schweren Fässer hoch, stellten sie in ein großes gelbes Bergungsfass und klemmten sie dort fest, damit sie sich während des Transportes nicht lösen konnten.

Beim Wege-Zweckverband in Bad Segeberg war Michael Mischker unmittelbar nach dem Anruf des Lkw-Fahrers telefonisch informiert worden. Der Container-Logistiker und Gefahrgutbeauftragte überlegte nicht lange und brachte mit Unterstützung von Städtereinigungsmeister Michael Bracker ein Sonderabfallfahrzeug auf den Weg.

Das Spezialfahrzeug war innerhalb von 45 Minuten am Ort des Geschehens und transportierte das Bergungsfass vorsichtig vom Parkplatz ins Sonderabfall-Zwischenlager nach Bad Segeberg.

Dort untersuchten sofort Gefahrgut-Experten im Labor die Fässer. Nach aktuellem Ermittlungsstand befand sich in ihnen ausgehärteter Zwei-Komponenten-Kleber.

Der Umweltschutztrupp des Polizei-Bezirksreviers hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des unterlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen aufgenommen und sucht Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 04551/8840 melden können.

Warum wegen zwei kleiner Fässer ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehr Henstedt-Ulzburg am "Tatort" erscheinen musste, erläuterte Einsatzleiter Lars Poggensee: "Bei solchen Anrufen weiß man nie, was dahinter steckt. Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen." Deshalb wurde auch gleich der Lösch- und Gefahrgutzug aus Kaltenkirchen alarmiert und der Parkplatz abgesperrt.