Auf dem Gewerbe-Gelände bei den “Nordport Towers“ gibt es zusätzliche Langzeitparkplätze für Urlauber

Norderstedt/Hamburg. Wer von Hamburg aus starten möchte, landet mit guter Chance in Norderstedt.

Auf dem Gewerbe-Gelände bei den "Nordport Towers" an der Niendorfer Straße hat die Flughafen Hamburg GmbH wie bereits im Vorjahr einen Langzeitparkplatz für Urlauber eingerichtet, die mit dem Flieger von Fuhlsbüttel aus auf Reisen gehen. Auf dem "Ausweichparkplatz" mit unmittelbarem Blick auf die Start- und Landebahn stehen in diesem Sommer sogar annähernd 700 Stellplätze (2009: 400 Plätze) zur Verfügung.

Für die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EgNo), die die Gewerbeflächen am Norderstedter Südportal vermarktet, ist die Vermietung der Flächen an den benachbarten Flughafen ein lohnendes "Saisongeschäft", wie EgNo-Geschäftsführer Marc-Mario Bertermann betont. Auf die ganze Reisesaison gesehen, werde durch die Vermietung eine sechsstellige Summe erwirtschaftet. Die Kosten für Einzäunung und Bewachung des Geländes werden komplett vom Flughafen übernommen.

Hamburg Airport stellt zur Hauptreisezeit insgesamt 3000 zusätzliche Stellplätze auf mehreren Parkflächen zusätzlich zu den rund 12 000 bestehenden Parkplätzen zur Verfügung. Gerade auch dem neuerlichen Ansturm von Flugreisenden aus Dänemark, wo zum 26. Juni die großen Ferien begonnen haben, wird damit Rechnung getragen.

Die EgNo hatte von Beginn der Kooperation mit Hamburg Airport an von einer "temporären Lösung" gesprochen. "Das ist nicht dauerhaft", sagte jetzt erneut Geschäftsführer Bertermann, "wir haben immer Zugriff auf die Flächen, im Moment aber brauchen wir sie eben nicht". Das Interesse möglicher Investoren sei dieser Tage nicht so stark wie noch vor zwei Jahren.

Dass inzwischen der hintere (westliche) Teil des Areals, früher Standort der sogenannten Knochenmühle, regelmäßig genutzt werde; dass dort auch ein Sicherheitsdienst tätig sei, "ist für die Vermarktung gar nicht schädlich", so Bertermann. Die EgNo vermietet demnach in diesem Jahr fast 23 000 Quadratmeter an den Flughafen. Man habe sich auf eine gestaffelte Miete geeignet, in der Spitzenreisezeit kassiert die Entwicklungsgesellschaft entsprechend mehr.

Eine Dauerlösung, also den Bau eines Parkhauses auf einer der Flächen am Norderstedter "Nordport", kann sich Bertermann indes "nicht gut vorstellen": "Dafür sind diese Flächen auch zu schade."

Annähernd 3700 "Holiday-Parkplätze" auf den Flächen "P8" und "P9" am Weg beim Jäger bietet der Flughafen an. Hier kann, bei einer Mindestdauer von einer Woche, vergünstigt geparkt werden. Urlauber, die von Fuhlsbüttel aus starten, können ihren Pkw-Stellplatz bereits vor Reiseantritt reservieren - im Internet unter www.hamburg-airport.de oder über das jeweilige Reisebüro.

Sind "P8" und "P9" ausgebucht, werden die Autofahrer zu den Ausweichparkplätzen geleitet, darunter auf den in Norderstedt. Wie der Flughafen betont, werden auch Parkeinweiser eingesetzt, die Dänisch sprechen. Von den "Nordport Towers" aus verkehren dann, je nach aktuellem Bedarf und angepasst an Ankunft und Abreise, Shuttlebusse zu den Terminals und zurück.

Eine Woche das Auto auf einem der "Holiday-Parkplätze" abzustellen schlägt mit 52 Euro aufwärts pro Woche zu Buche; wer drei Wochen unterwegs ist, zahlt auf diesen Flächen 70 Euro aufwärts. Am Montagnachmittag (Stand 15 Uhr) waren laut Internet noch 103 Plätze (P8) beziehungsweise 207 Plätze (P9) frei. Auf dem Norderstedter Gelände am Südportal war auf den Parkflächen noch "gut Luft".

Trotz Schaffung aller Zusatzkapazitäten rechnen die Verantwortlichen des Flughafens Fuhlsbüttel damit, "dass auch diese zusätzlichen Stellflächen sehr schnell ausgelastet sein werden", wie es in einer Pressemitteilung zum Ferienbeginn in Schleswig-Holstein und Hamburg hieß. Alle Kunden, Mieter und Besucher des Airports seien gerade in den kommenden beiden Wochen dringend dazu aufgefordert, vor Anfahrt des Flughafens die aktuelle Parkplatzsituation "aufmerksam zu verfolgen". Nach Möglichkeit solle der öffentliche Nahverkehr benutzt werden, um zum Flughafen zu kommen.

Vor fast genau zwei Jahren hatte, gerade auch wegen der vielen mit Autos angereisten Dänen, totales Chaos in Fuhlsbüttel geherrscht. Auch die bereits damals vorhandenen "Holiday-Parkplätze" waren hoffnungslos ausgebucht. Bereits damals wurde (wie berichtet) darüber gesprochen, dass Norderstedt dem Hamburger Nachbarn aushilft. Seinerzeit aber hatte der Flughafen die Kosten für Erschließung und Betrieb der Zusatzparkplätze auf Norderstedter Gebiet gescheut.