Stadtverwaltung in Bad Bramstedt untersucht Zukunft des Tourismusbüros. Demnächst berät die Politik

Bad Bramstedt. Eindeutig ist das Ergebnis nicht, aber der Aufwand war enorm. 21 Seiten umfasst der Prüfbericht aus dem Bramstedter Rathaus, dessen Mitarbeiter sich mit der Zukunft des städtischen Tourismusbüros beschäftigt haben. Hinzu kommen weitere 20 Seiten mit Anlagen, die mit langen Tabellen und komplizierten Berechnungen gespickt sind.

Auftraggeber des Prüfberichts ist die Stadtverordnetenversammlung, die wissen will, welchen Nutzen das Büro erwirtschaftet und ob sich die Stadt die Einrichtung in Zeiten leerer Kassen noch leisten kann. Als Alternative haben die Politiker die Fortsetzung der Arbeit durch einen privaten Träger ins Kalkül gezogen. Vier Teilzeitkräfte sind im Tourismusbüro neben dem Rathaus beschäftigt, übernehmen die Zimmervermittlung, informieren Kurgäste und Tagestouristen und verkaufen Eintrittskarten für örtliche Veranstaltungen.

Die Einnahmen durch die Fremdenverkehrsabgabe, die von örtlichen Unternehmen gezahlt wird, liegen bei 110 000 Euro. Die Kurabgabe, die jeder Übernachtungsgast zahlen muss, kommt nicht dem Tourismusbüro zugute, sondern dem städtischen Etat. Auf der Ausgabenseite stehen 237 000 Euro. Größter Posten sind die Personalausgaben. Für das Defizit muss die Stadt aufkommen.

"Es gibt keine rechtliche Verpflichtung für die Stadt, ein Tourismusbüro vorzuhalten", sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach. Andererseits würde eine Schließung dazu führen, dass die Stadt keine Zuschüsse mehr aus EU-Fördermitteln für den Tourismus erhalten würde. Wenn Bad Bramstedt seinen Status als Kur- und Erholungsort erhalten wolle, sei Tourismusmarketing notwendig, meint der Bürgermeister. "Das geht nicht ohne Profis." Denkbar seien andere Organisationsformen und eine Reduzierung des Defizits. Kütbach warnte jedoch vor allzu großem Optimismus. Keines der Tourismusbüros in Schleswig-Holstein arbeite kostendeckend.

Der Prüfbericht soll jetzt den Politikern vorgelegt werden. Am 26. August wird der Finanzausschuss darüber beraten. Im September ist die nächste Stadtverordnetenversammlung geplant.