Im Klimacamp von Arved Fuchs auf Island hat Christina Schmidt aus Hitzhusen viel gelernt

Bad Bramstedt/Hitzhusen. Ihre erste Aktion als Klimabotschafterin hat die 17 Jahre alte Christina Schmidt aus Hitzhusen bereits absolviert. Nach ihrer Rückkehr vom Klimacamp des Bramstedter Expeditionsleiters Arved Fuchs auf Island hielt die Schülerin vor 250 Zuhörern in der Jürgen-Fuhlendorf-Schule in Bad Bramstedt einen Vortrag. Vor Schülern, Eltern und Lehrern berichtete sie in der Aula über das Camp, die Folgen des Klimawandels und darüber, was jeder Zuhörer dagegen tun kann.

Zehn Tage hat das Camp I.C.E. im isländischen Husavik gedauert, an dem Jugendliche aus der ganze Welt teilgenommen haben. Die Abkürzung steht für Ice - Climate - Education (Eis, Klima, Bildung). Nach einem gemeinsamen Aufruf von Arved Fuchs und der Norderstedter Zeitung an Jugendliche aus der Region hatte sich Christina mit Erfolg für die Reise nach Island beworben. Der Titel ihrer Arbeit lautete "Senkung der CO2-Emissionen durch nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und Aufforstung". Online hatte die Gymnasiastin für die Leser der Norderstedter Zeitung täglich vom Camp berichtet.

Der Vortrag im Programm des traditionellen Sommerkonzerts der Jürgen-Fuhlendorf-Schule soll der Auftakt für weitere Aktivitäten der Schülerin sein, die im Camp als Klimabotschafterin ausgebildet wurde. Darüber hinaus ist ein umfangreicher Beitrag in der Schülerzeitung geplant. Jetzt will sie die Sommerferien nutzen, um Ideen für ihre weitere Arbeit als Klimabotschafterin zu sammeln.

Für die Vorbereitungen hat Christina bereits erste Gespräche mit Lehrern geführt. Bereits vor der Abreise nach Island hatte Schulleiter Uwe Cherwonka der 17-Jährigen Unterstützung versprochen: "Wir sind stolz auf sie!" Die Reise ins internationale Camp hat die 17-Jährige beeindruckt und darin bestärkt, nach dem Abitur ein Studium mit dem Schwerpunktthema Klima anzustreben. "Ideal wäre eine Kombination aus Meteorologie und Ozeanografie", sagt die Hitzhusenerin, die bereits in der zehnten Klasse ein Praktikum als Meteorologin absolviert hatte.

Im Camp sei es gelungen, ihr Wissen über den Klimawandel und seine Folgen zu vertiefen. "Ich habe viel gelernt", berichtet Christina. Auf dem Programm standen Exkursionen, Vorträge des Hamburger Klimaforschers Dirk Notz und Rollenspiele. Dabei wurde zum Beispiel der Kopenhagener Klimagipfel nachgestellt. Die Schüler traten als Delegationsführer unterschiedlicher Staaten auf und vertraten deren Interessen. Christina: "Dabei haben wir erkannt, dass es nicht so einfach ist, eine gemeinsame Lösung zu finden." Bereits vor der Abreise hatten die Teilnehmer den Auftrag erhalten, auf Englisch ein Referat vorzubereiten, in dem sie die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Heimatländer beschreiben.

Gewöhnungsbedürftig sei die Helligkeit in Island gewesen, berichtet Christina. "24 Stunden wurde es nicht dunkel. Es war schwer zu schlafen." Die Temperaturen stiegen bis auf 18 Grad. Beeindruckt war Christina von den Landschaften: "Mal sah es aus wie auf dem Mond. Mal gab es viel Grün."

Mit Arved Fuchs konnten die Teilnehmer zweimal sprechen. Er hatte sich per Skype (Internet-Telefon) von seiner Expedition entlang der Inseln an der kanadischen Ostküste gemeldet. Fuchs konnte wegen der komplizierten Flugverbindungen erstmals nicht selbst zum Camp reisen. "Die Sache liegt mir sehr am Herzen", hatte Fuchs kurz vor Beginn seiner Reise nach Kanada gesagt. Gemeinsam mit seinen Sponsoren hatte er bereits zum viertel Mal zum Klimacamp eingeladen.

Den Teilnehmern blieb auch Zeit für die Fußball-Weltmeisterschaft. Beim Mitfiebern war sich die Gruppe meistens einig. Deutschland und Südafrika waren die einzigen Heimatländer der Teilnehmer, die sich qualifiziert hatten. Die anderen Jugendlichen reisten aus Estland, Namibia, Rumänien, Österreich, der Tschechischen Republik und der Türkei an. "Alle Teilnehmer waren vom Camp begeistert", sagt Christina, die mit den anderen Jugendlichen weiter per Mail im Kontakt steht. Im Internet-Netzwerk Facebook haben sie die Gruppe "Ice Climate Education 2010" gegründet.

"Das waren hoch motivierte Schüler", sagt Arne Steenbock vom Team Arved Fuchs, der gemeinsam mit dem Ahrensburger Lehrer Ullrich Jordan die Gruppe betreute. "Alle waren gekommen, um ihren Horizont zu erweitern." Steenbock hofft, dass die Arbeit der Jugendlichen als Klimabotschafter Erfolg hat. Dabei seien die Teilnehmer auf Unterstützung angewiesen. "Die Schulleiter müssen mitziehen", sagt Steenbock.

Er gehe davon aus, dass im nächsten Jahr das fünfte Klimacamp auf dem Programm steht. Steenbock: "Wir wollen weitermachen." Ob sich die Gruppe wieder in Island treffen werde, sei noch offen. Einerseits seien die Bedingungen für die gemeinsame Arbeit in dem Gästehaus in Husavik optimal. Andererseits seien die Folgen des Klimawandels anschaulicher in anderen Regionen. "Das ist nicht die Arktis", sagt Steenbock. Auch Christina hätte nichts gegen eine Wiederholung der Tour!