Die Kath-Gruppe aus Rendsburg übernimmt die insolventen VW-Autohäuser Lohse und Krause in Kaltenkirchen und Henstedt-Rhen

Kaltenkirchen. Das ist eine gute Nachricht für alle VW-Freunde im Kreis Segeberg und die Beschäftigten der Autohandlung Lohse und Krause. Nach der Pleite des Betriebes im vergangenen November hat die Kath-Gruppe mit Sitz in Rendsburg den Betrieb am Porschering und in Henstedt-Rhen übernommen. Fast alle der mehr als 100 Arbeitsplätze konnten gerettet werden.

Der Familienbetrieb Kath ist nach der Übernahme nun stolzer Besitzer von neun Autohäusern in Schleswig-Holstein und Hamburg und hat im vergangenen Jahr mit 15 000 verkauften Autos einen firmeninternen Rekord aufgestellt. Lohse und Krause hatte nach mehr als 50 Jahren am 30. November 2009 beim Amtsgericht Norderstedt den Insolvenzantrag gestellt. Eine Eigensanierung sei nach einer ersten Prüfung nicht infrage gekommen, sagt Insolvenzverwalter Dominik Montag.

Deshalb habe er sich nach einem Investor umgesehen und mit mehreren Autohäusern in der Region gesprochen. Die meisten hätten jedoch signalisiert, dass jetzt nicht die Zeit für große Investitionen sei. Montag: "Die meisten haben mit sich selbst zu tun." Anders sei die Reaktion bei der Kath-Gruppe gewesen: "Die wollten investieren."

Der Betrieb in Kaltenkirchen und Henstedt-Rhen habe auch während der Absatzflaute fortgesetzt werden können. "Die Kunden haben sehr treu zu den Traditionsunternehmen gestanden", sagt Montag. Die Bindung sei sehr stark gewesen.

Ergebnis der Sanierung ist eine Trennung innerhalb des Unternehmens. Bereits vor Wochen war Ex-Geschäftsführer Thomas Krause ausgestiegen, hatte die einstige Lohse-und-Krause-Filiale an der Kieler Straße in Kaltenkirchen übernommen und betreibt dort in eigener Regie einen Audi-Service.

Den mit Abstand größten Betriebsteil am Porschering übernahm Kath und kaufte die Immobilien, die zuvor zum Hauptsitz von Lohse und Krause gehörten. Das Rendsburger Unternehmen will Handel und Service für VW fortsetzen. Auch das Geschäft mit Fahrzeugen der Marke Skoda ist im Gespräch.

Kath-Geschäftsführer Hauke Drengenberg sagte, sein Unternehmen befinde sich seit Jahre auf Expansionskurs. Besonders für Autofirmen mittlerer Größe sei das Geschäft in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden. Die stetig wachsende Modellvielfalt stelle die Betriebe vor wachsende Probleme. "Als Gruppe kann man wirtschaftlicher arbeiten als ein Einzelbetrieb", sagt Drengenberg. Der Kunde profitiere bei einem großen Händler außerdem von der großen Auswahl an Vorführ- und Gebrauchtwagen.

"Wir übergeben einen sehr guten, durchorganisierten Betrieb", sagt Klaus Lohse, der in seinem ehemaligen Betrieb als Berater für die Kath-Gruppe tätig sein wird. Der 1. Juli sei ein Glückstag für alle Mitarbeiter gewesen.