Prozess wegen des Überfalls auf eine Spielhalle in Norderstedt hat begonnen

Lübeck/Norderstedt. Maskiert und mit einer Schusswaffe in der Hand hat ein 23 Jahre alter Segeberger zwei Raubüberfälle begangen. Gemeinsam mit einem Komplizen überfiel er im September vergangenen Jahres eine Spielhalle in Norderstedt, einen Monat später eine Tankstelle in Braak (Kreis Stormarn). Für diese Taten muss sich Besnik K. (Name geändert) jetzt vor dem Landgericht in Lübeck verantworten. Über die Identität des oder der Mittäter schweigt der Angeklagte.

Am 16. Oktober stürmt K. mit einem dieser unbekannten Mittäter in den Verkaufsraum einer Tankstelle in Braak. Es ist 21.10.Uhr. Der 46 Jahre alte Tankwart bereitet schon alles für den Feierabend um 22.Uhr vor. Plötzlich stehen zwei maskierte Männer vor ihm, bedrohen ihn mit Schusswaffen. "Ich sollte den Tresor öffnen, schrien mich die Männer an", erinnert sich der Mann. "Doch ich hatte keinen Schlüssel dafür." Die Räuber beginnen, auf ihn einzuschlagen, bevor sie ohne Beute flüchten.

Einen Monat zuvor; am 13. September um 1.30 Uhr, wird eine 34 Jahre alte Spielhallenaufsicht in Norderstedt das Opfer von Besnik K. und eines unbekannten Mannes. "Es war bereits das dritte Mal, dass ich in dieser Spielhalle überfallen wurde", sagt die blonde Frau mit osteuropäischem Akzent. Doch dieser Raubüberfall sei besonders schrecklich gewesen. "Noch bevor sie in die Spielhalle gestürmt sind, habe ich die beiden Männer draußen auf dem Monitor der Überwachungskamera gesehen", sagt sie. Sofort habe sie den Alarmknopf gedrückt. "Ich machte die Augen zu und hoffte, dass die Männer mich nicht schlagen würden."

Die Spielhallenaufsicht schüttet die Münzen in eine Sporttasche

Die maskiertem Räuber bedrohten die Frau mit einer Schusswaffe. "Einer der Männer ist dann zu mir über den Tresen gesprungen und hat mich aufgefordert, das ganze Geld in eine schwarze Sporttasche zu füllen." Die Spielhallenangestellte schüttet die Münzen in die Tasche. Lediglich ein 20- und ein 50-Euroschein sind dabei. Auch der Täter greift in die Kasse und löst damit erneut Alarm aus. Doch von der Polizei fehlt noch Spur - die Täter können flüchten. "Erst als alles vorbei war, klingelte das Telefon, und die Polizei fragte, ob alles in Ordnung sei", sagt die Frau.

Dadurch, dass Besnik K. in Braak Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen hatte, die wegen einer zurückliegenden Straftat in der Datenbank des LKA gespeichert waren, konnte die Polizei dem Mann auf die Schliche gekommen. Am 5. Februar wurde er verhaftet.

Am 1. Juli wird das Verfahren fortgesetzt. Die Verhandlung beginnt um 9 Uhr in Saal 163.