Nach dem EM-Spiel der Deutschen dürfen auf Teilen der Straße keine Autos fahren

Norderstedt. Nach dem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Italien wird die Norderstedter Polizei heute Nacht erneut Teile der Ulzburger Straße absperren. Beim letzten Europameisterschafts-Spiel konzentrierten sich die Beamten auf den Bereich um die Aral-Tankstelle, von der Kreuzung der Harckesheyde mit der Ulzburger Straße bis zur Einmündung des Mühlenwegs. "Wir haben beobachtet, dass sich der Kern der Fans jetzt am Restaurant Schweinske trifft", sagt Norderstedts Polizei-Chef Dieter Aulich.

Mit den Absperrungen will die Polizei verhindern, dass es zu Unfällen zwischen feiernden Fußgängern auf den Straßen und Autos kommt. "Es ist aus unserer Sicht viel zu gefährlich, direkt nach dem Spiel hier Autos einfahren zu lassen", sagt Aulich. Anwohner hätten sich beschwert, weil sie mit dem Auto nicht mehr zu ihren Grundstücken gekommen waren. Und natürlich hagelt es auch Kritik von den Fußballfans, die auf der Ulzburger Straße gemeinsam die Erfolge der Nationalelf feiern wollen (wir berichteten). Leser Hans-Jürgen Oltmanns aus Norderstedt sieht in den Absperrungen eine "nicht hinnehmbare Bevormundung". Die "freie Fahrt für freie Bürger" sei gefährdet. Die Polizei, so Oltmanns, sollte sich lieber dafür sorgen, dass langsam gefahren wird und dass der Fußballfreude gefahrlos Ausdruck gegeben werden kann.

Polizeichef Dieter Aulich sieht das nicht anders: "Uns geht es um die Gefahrenabwehr, den Schutz der Feiernden, die durch Autos in Gefahr geraten könnten. Und nicht darum, das Feiern zu unterbinden." Die Polizei befände sich in einem Dilemma. Es habe bei den Feiern eine Fülle von gefährlichen Situation auf der Ulzburger Straße gegeben. Aulich: "Wenn wir jetzt nichts unternehmen und es zu einem Unfall mit Verletzten kommt, dann wäre der Aufschrei groß." Also sperrt die Polizei ab und nimmt die Kritik in Kauf.