Verbraucherzentrale warnt vor Anrufen der Firma E-Primo

Kiel/Kreis Segeberg. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt vor Anrufen des Energieversorgers E-Primo. Dieser kontaktiert derzeit Verbraucher, um ihnen das Angebot von E-Primo bei Gas und Strom vorzustellen. "Dabei werden zur Angebotserstellung ganz nebenbei die Daten abgefragt wie Adresse, Zählernummer und die Bankverbindung. Im Anschluss erhalten die kontaktierten Verbraucher eine Auftragsbestätigung für die Energielieferung, obwohl die Verbraucher lediglich darum gebeten haben, das mündlich gemachte Angebot zur Prüfung schriftlich zu übersenden", heißt es in einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale.

E-Primo schreite nach dem Telefonat umgehend zur Tat, wenige Tage später erhielten die Verbraucher die Kündigungsbestätigung ihres eigentlichen Energieversorgers. Auf Nachfrage bei diesem wird ihnen mitgeteilt, dass ihr neuer Anbieter E-Primo den bestehenden Vertrag gekündigt habe.

"Verbraucher, die eine solche Auftragsbestätigung von E-Primo erhalten, sollten, soweit sie das Angebot nicht annehmen wollen, E-Primo umgehend schriftlich mitteilen, dass sie keinen Versorgerwechsel wünschen", rät Victoria Boss, Juristin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Haben Verbraucher daraufhin die Rückmeldung von E-Primo erhalten, dass der Auftrag erfolgreich storniert wurde, stellt sich ihnen ein weiteres Problem: Der alte Versorger will das Vertragsverhältnis - auch zur Verwunderung der Verbraucherzentrale - nicht wieder neu aufleben lassen.

"Eine Kündigung ohne Vollmacht hätte das Vertragsverhältnis eigentlich gar nicht beenden dürfen", weiß Victoria Boss. Lapidar verweisen die Anbieter aber auf automatisierte Prozesse, in denen eine solche Prüfung einfach nicht erfolgt. Fürsorgepflichten aus dem Vertragsverhältnis für ihre Kunden scheinen hierbei ebenso keine Rolle zu spielen wie Kundenbindung, so die Kieler Verbraucherschützer.

Weitere Informationen zum Thema im Internet.

www.verbraucherzentrale-sh.de