In Schleswig schauen sie jetzt nachdenklich, wenn nicht sogar neidisch nach Norderstedt. Die Landesgartenschau war hier nur das Mittel zum Zweck. Und der heißt Stadtpark. Die Schleswiger hingegen haben alles zurückgebaut. Geblieben ist nichts als die Erinnerung an die 1. Gartenschau im Land. Nachhaltigkeit war eben nicht Teil des Konzepts.

Trotzdem haben die Norderstedter jetzt zwei Probleme: Zum einen eine 72 Hektar große, aufwendig gestaltete Parklandschaft, die kostenintensiv gehegt, gepflegt und bespielt werden will. Zum anderen die Frage, wie der Bürger mit seinem Park umgehen wird.

300 000 Euro lässt sich die Stadt die Pflege im Jahr kosten. Der Rest des Budgets von annähernd einer Million Euro muss die Stadtpark GmbH erwirtschaften - jedes Jahr. Oberbürgermeister Grote spricht von der Kunst, Einnahmen zu gerieren. Direkter gesagt, lastet ein immenser Druck auf Stadtpark-Geschäftsführer Evers und seinem Team. Ihre Arbeitsplätze hängen am Erfolg oder Misserfolg des Veranstaltungsprogramms.

Was Hundehaufen, Vandalismus, Müll und andere negative Auswirkungen der offenen Nutzung des Parks durch seine Bürger angeht, sollte nicht all zu lange auf die Nachwirkung des Gartenschau-Effektes gehofft werden. Schon bald werden sich mehr Leute im Park daneben benehmen als es der Stadt lieb ist. Rigider Security-Einsatz löst das Problem nur bedingt. Es ist ratsamer, wachsende Unterhaltskosten für den Park zu kalkulieren.