Eine Glosse von Andreas Burgmayer

Kein schöner Anblick, die Einkaufsmeilen und Supermärkte in diesen Tagen. Kommt die Jahrhundertflut? Haben Außerirdische die Invasion angekündigt? Hat Nostradamus den Weltuntergang prophezeit? Sitzen die Zeugen Jehovas schon in ihren Schlauchbooten auf dem Müllberg? Nein. Es ist nur Ostern.

Freitag und Montag sind die Geschäfte zu. Da müssen wir natürlich alle kollektiv durchdrehen. Hamsterkäufe, nein, Hasenkäufe allerorten. Die Schlacht um die Parkplätze in der Nähe von Lebensmittel-Geschäften tobt. Über die Feiertage ist die Hütte voll. Oma kommt, Opa auch, und die übrige Bagage schaut auch mal kurz vorbei. Die wollen alle was zu essen. Wenigstens Kuchen, oder Eier.

Hausfrauen und -männer sind jetzt zu beobachten, wie sie panisch mit langen Einkaufszetteln durch die Regalreihen der Märkte hasten. Dispute über die letzte Packung Backmischung für Sandkuchen in Osterhasenform, die kläglichen Reste überteuerten Lammfilets in den Fleischvitrinen oder das letzte Supi-Dupi-Mega-Haschi-Feinstschokolade-Präsentei enden nicht selten blutig. Arglose Studenten, die in all dem Wahnsinn in Hasenkostümen Schokoladentafeln verteilen sollen, haben bereits Gefahrenzulage verlangt.

Ich steh da voll drüber. Ich bin doch nicht blöd. Ist doch alles kein Problem, Sonnabend ist doch auch noch ein Werktag! Außerdem wurde ich über Ostern eingeladen. Ich bin die Bagage, die vorbeikommt.