Baumschenkungsaktion: 172 Obst- und Laubbäume brachte die Stadt Norderstedt am Wochenende bei der Aktion unter die Bürger.

Norderstedt. Heftiger Andrang am Freitag und am Sonnabend auf dem Bauhof der Stadt an der Friedrich-Ebert-Straße. Autos mit und ohne Anhänger und kleine Transporter standen Schlange. Gab es da was umsonst? Ja - Bäume.

"Ich habe mir eine schöne schwarze Knubberkirsche ausgesucht. Die pflanze ich jetzt in meinen Garten am Lütjenmoor", sagt Jürgen Sauerteig, der für den Transport des Bäumchens seinen Pferdeanhänger zweckentfremdet. "Eine Super-Aktion, ich habe mir zwei Hainbuchen für unseren Garten ausgesucht. Ich wollte immer schon mal ein Bäumchen pflanzen", sagt Dirk Möller. Und Klaus und Renate Lindner scheinen sehr glücklich über den geschenkten Apfelbaum. "Ein Finkenwerder Herbstprinz. Damit wollen wir dazu beitragen, dass diese seltene Apfelsorte weiterlebt", sagt Klaus Lindner.

30.000 Euro hatte die Stadt Norderstedt für die Baumschenkungsaktion 2012 bereitgestellt. Das Team für Natur und Landschaft bot den Bürgern Obst- und Laubbäume für den heimischen Garten an. Die Initiative dazu hatte die CDU-Fraktion gegeben, der Umweltausschuss beschloss sie schließlich mit großer Mehrheit. Sinn und Zweck: Norderstedt soll grüner werden, außerdem sollen die Bürger über die Hege und Pflege des Bäumchens den Kontakt zur Natur finden - Umweltpädagogik mal ganz praktisch.

"192 Bäume hatten wir im Vorfeld an Bewerber vergeben. Bis auf 27 Stück wurden an den beiden Tagen alle Bäume abgeholt", sagt Uwe Reher vom Team Natur und Landschaft. Viel positive Resonanz hätte es gegeben. Dass trotzdem 27 Bäume noch keinen Vorgarten gefunden haben, liege an Termin- oder Kommunikationsproblemen. "Manche Leute waren einfach im Urlaub. Andere haben wir per E-Mail nicht erreicht. Die schreiben wir jetzt noch an. Und nur ganz wenige haben es sich doch noch mal anders überlegt und keinen Baum genommen", sagt Reher.

Für 2013 sind erneut 30.000 Euro für das Verschenken von Bäumen in den Haushalt eingestellt. "Dieses Jahr ist Geld übrig geblieben, weil wir die Bäume deutlich günstiger eingekauft haben als gedacht. Wir hätten statt 200 Leuten an die 400 bedienen können", sagt Reher.