Kreisbrandmeister reagiert auf Personalnot in der Zentrale und bleibt zunächst im Amt

Bad Segeberg. Die Feuerwehrleute sparten nicht mit Beifall für Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Berner. Er hat sich entschieden, sich wegen der personellen Schwierigkeiten in der Kreisfeuerwehrzentrale erneut als Chef der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Segeberg zur Verfügung zu stellen. Mit 208 von 212 Delegiertenstimmen erhielt er ein überaus gutes Ergebnis.

Seinen Entschluss, in diesem Jahr nicht mehr als Chef der Kreis-Feuerwehr kandidieren zu wollen, hatte Berner vorerst ad acta gelegt, nachdem zuerst Geschäftsführer Uwe Fischer und dann auch noch die Büroangestellte Bettina Crochard schwer erkrankten. Crochard wird zwar bereits wieder in den Berufsalltag eingegliedert, ist aber noch nicht voll einsatzfähig. Uwe Fischer wird nicht wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. "Viel Arbeit ist liegen geblieben, zudem müssen wir einen neuen Geschäftsführer suchen und einarbeiten. In einer solchen Situation kann ich den Kreisfeuerwehrverband nicht alleine lassen", sagte Hans-Jürgen Berner vor den gut 350 Feuerwehrleuten, die in der Turnhalle des Städtischen Gymnasiums in Bad Segeberg zusammengekommen waren.

"Meine Entscheidung basiert ausschließlich auf der Überzeugung, diese erschwerte Phase in bewährten Strukturen zu überstehen", sagte er und betonte, vollstes Vertrauen in seine designierten Nachfolger Rolf Gloyer als Kreisbrandmeister und Holger Gebauer als dessen Stellvertreter zu haben. Gemeinsam mit ihnen sei die Entscheidung für die erneute Kandidatur Berners gefallen. Längstens könnte er bis zum 31. Dezember 2014 Kreiswehrführer sein. Ob er diese Zeit ausschöpfen will, ließ Berner offen. Mit ähnlich guten Ergebnissen wie Berner wurden Rolf Gloyer als stellvertretender Kreiswehrführer sowie Günther Kannecht und Thorsten Küpers als Beisitzer gewählt. Mit Blumen bedankte sich die Kreiswehrführung bei Landrätin Jutta Hartwieg und den Mitarbeiterinnen der Kreisfeuerwehrzentrale, darunter Bettina Crochard und Kreismitarbeiterin Stefanie Vogt, die in der Not an den Kreisfeuerwehrverband ausgeliehen wurde.

"Ob mit oder ohne Blumen, ich liebe die Feuerwehr", sagte Jutta Hartwieg. Auch dann, wenn es wirklich schwierig werde, sei Verlass auf die Feuerwehr. "Das hat mein Vertrauen noch mehr verstärkt", so die Landrätin, die zudem dazu aufrief, alles in die Jugend zu investieren, denn alle wichtigen Tugenden würden bei der Feuerwehr gelehrt.

Die Mitgliederzahl bei der Feuerwehr ist im vergangenen Jahr von 6341 auf 6376 gestiegen. Von 863 auf 873 stieg die Zahl bei der Jugendfeuerwehr. 20,2 Prozent davon sind Mädchen.