Ohren zugehalten

15. März: "Starker Aufschlag - Claire Huangci"

"Zu" Starker Anschlag? Die erste Hälfte ihres Berichts widmet Heike Linde-Lembke der Verabschiedung von Shiro Fujita, der die langjährige "Cognito"-Konzertreihe konzipiert hat. Die andere Hälfte befasst sich mit der musikalischen Darbietung der jungen Pianistin Claire Huangci.

Wer zwischen den Zeilen lesen kann, kann sicher nachvollziehen, dass einzelne "Bravo"-Rufe vor allem der Spieltechnik galten. Und ich ergänze auf die Gefahr hin, als Klassik-Banause gehalten zu werden, dass für mich beim musikalischen Vortrag ein ausgewogenes Verhältnis von Technik/Virtuosität und Interpretation des musikalischen Gehalts wichtig ist. Und da lag auch für mich bei Claire Huangci der Schwerpunkt eindeutig bei der Virtuosität.

Allgemein aber sollte man sich wirklich fragen, ob angesichts der gehörten Klanggewalt des Flügels ein kleiner Veranstaltungssaal nicht zu klein ist. Bei Claire Huangci donnerten nämlich, verstärkt durch den zur Publikumsmitte hin geöffneten Flügeldeckel, die Tonsequenzen zuweilen derart mächtig über die Köpfe der Zuhörer, dass sich eine vor mir sitzende ältere Dame dabei die Ohren zuhielt.

Diese Tongewalt haben sicher auch nicht die den Stücken vorangegangenen, von mir zuweilen als oberlehrerhaft empfundenen erklärenden Einführungen geahnt.

Werner Meier, Norderstedt

Tolle Sache, aber...

Das Kulturwerk ist meines Erachtens ein rundum gelungenes Zentrum für die Kultur. Ganz toll, was dort entstanden ist. Vor allem hat mir persönlich sehr gepasst, dass Parkplätze in ausreichender Menge und direkt vor der Tür vorhanden sind.

Allerdings sind mir in dem Kulturwerk noch ein paar nachbesserungswürdige Dinge aufgefallen: So gibt es in den Toiletten Wasserhähne, die noch mit der Hand aufgedreht werden müssen - wenn man den richtigen Dreh erst mal raushat. Das ist heutzutage in öffentlichen Gebäuden ein "No go". Das sollte per Sensor geschehen.

Auch der Zuschauersaal sollte von Fachleuten nachgebessert werden, damit es eine ebene Bodenfläche und nicht uneben aneinander, mit großen Fugen verlegte Betonplatten gibt.

Curt Dabbert

Verhaltenskodex

15. März "Landwirt streckt Einbrecher nieder"

Ein Mensch dringt in ein fremdes Gebäude ein, um zu "klauen". Wie muss sich der Besitzer der Wohnung verhalten? Als Erstes Ruhe bewahren. Der Hausherr muss dem Einbrecher erklären, dass sein Verhalten eine Straftat ist. Zur Aufklärung sollte er ihm ein Getränk anbieten.

Nur nicht laut schreien. Der Krimielle könnte sich erschrecken und tot umfallen, wenn er zum Beispiel einen Schrittmacher in der Brust hat. Auf keinen Fall zurückschlagen, wenn er tätlich wird und Gewalt verübt. Der Hausbesitzer muss den Einbrecher überzeugen, dass es in dem Haus nichts "zu holen" gibt, ihn ruhig an die Hand nehmen und aus dem Haus verabschieden. Erst danach dann die Polizei rufen. Dagegen hat der Staatsanwalt bestimmt nichts einzuwenden!

Curt Dittmer, Norderstedt

Wie im Wilden Westen

Herr Timm ist weit über die Notwehr, die gerechtfertigt war, den Einbruch abzuwenden, hinausgegangen. Nachdem der Einbruch bereits abgewendet war, hat er dem Täter ja noch nachgesetzt, und erst dann kam es zu der Situation, die auch leicht tödlich hätte enden können. Das, was Herr Timm da gemacht hat, ist doch nichts anderes als Selbstjustiz, die ganz leicht auch in Lynchjustiz hätte enden können. Ich hatte gehofft, die Zeit des Wilden Westens sei bereits überwunden.

Jürgen Jeschke, Norderstedt

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