Norderstedt. Aids verliert an Bedeutung. Bei vielen Jugendlichen sind die Gefahren, durch ungeschützten Sex an der Immunschwäche zu erkranken, nicht mehr präsent. Das jedenfalls beobachten die Mitarbeiter von Pro Familia, vom Jugend- und Gesundheitsamt, von der Jugend-Akademie Segeberg und von der Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt im Kreis Segeberg. Mit dem nächsten Jugendfilmtag am Mittwoch, 28. März, in Norderstedt wollen sie gegensteuern. "Wir wollen Sexualität, Liebe, Freundschaft und Aids in der jetzigen Generation der Kinder und Jugendlichen zum Thema machen", sagen die Veranstalter.

Denn die Gefahr sei längst noch nicht gebannt. In Schleswig Holstein infizieren sich immer noch ein bis zwei Menschen jede Woche mit dem Aids-Virus, im vorigen Jahr waren es 70. Jeden Monat stirbt ein Mensch an den Folgen von Aids, zehn Aids-Tote gab es 2011. Der Jugendfilmtag, der auch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unterstützt wird, wendet sich an alle Norderstedter Schulen. Im Spectrum-Kino werden zwei Filme für unterschiedliche Altersgruppen gezeigt: "Blöde Mütze" für die Zehn- bis 13-Jährigen setzt sich mit den Themen Konflikte, Eifersucht und erste Liebe auseinander. In "Submarine" für die 14- bis 17-Jährigen erlebt ein 15-Jähriger die Pubertät, lotet erste sexuelle Erfahrungen aus und will auch dem Liebesleben der Eltern auf die Spur helfen.

Die Filme und die Mitmach-Aktionen im Kino-Foyer sollen Anknüpfungspunkte für die Jugendlichen bieten, um ins Gespräch zu kommen, ohne Scheu Fragen zu diskutieren und Fachleute anzusprechen. Der Eintritt kostet zwei Euro pro Schüler, begleitende Lehrkräfte haben freien Eintritt. Anmeldungen an Marion Laaser, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Segeberg, Telefon 04551/95 15 88, E-Mail: marion.laaser@kreis-se.de

(ms)