Matthias Bonse schlägt seine Gegner deutlich. Keine Chance für den Amtsinhaber

Wahlstedt. Einen so deutlichen Sieg hatte kaum jemand erwartet. Mit fast zwei Drittel der Stimmen wurde der CDU-Kandidat Matthias Bonse zum neuen Bürgermeister von Wahlstedt gewählt. Bonse erzielte ein Wahlergebnis von 63,3 Prozent. Weit abgeschlagen die anderen beiden Kandidaten: Andreas Beran, SPD, kam auf 20,1 Prozent, Amtsinhaber Sven Diedrichsen sogar nur auf 16,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,5 Prozent und war damit höher als bei den Bürgermeisterwahlen in anderen Orten.

Das relativ große Interesse der Wahlstedter an der Wahl des Verwaltungschefs hatte offenbar einen besonderen Grund. Denn der Wahlkampf fand vor dem Hintergrund der "FehMare"-Affäre statt, in die Bürgermeister Sven Diedrichsen verwickelt ist. Er war Geschäftsführer der Mittelstandsholding Wahlstedt, die das Spaßbad auf der Insel Fehmarn seit 2009 betreibt - inzwischen ein pompöses Millionendesaster für die Städte Wahlstedt und Bad Segeberg, den beiden Gesellschaftern der Mittelstandsholding. Kurz vor der Bürgermeisterwahl hatte Landrätin Jutta Hartwieg ein Disziplinarverfahren gegen Sven Diedrichsen eingeleitet. Das hatte zwar nichts mit seiner Arbeit als Wahlstedter Bürgermeister zu tun, aber die Wähler nahmen ihm sein unglückliches Engagement offenbar übel. Viele Wahlstedter verweigerten dem eigentlich recht beliebten Bürgermeister, der schon seit 14 Jahren im Amt ist, ihre Stimme.

Matthias Bonse, 50, ist in Wahlstedt seit 2000 Stadtvertreter für die CDU. Seinen Job als Regionalvertriebsleiter eines Elektronik-Konzerns wird er jetzt zugunsten des Bürgermeisterpostens in Wahlstedt aufgeben. Er tritt sein Amt am 1. September an.