Freiwillige Helfer können sich nicht auf neuen Wehrführer einigen

Norderstedt. Es sollte eigentlich die letzte Jahreshauptversammlung der vier Norderstedter Ortsfeuerwehren in diesem Jahr werden. Friedrichsgabe, Glashütte und Garstedt hatten ihre Treffen hinter sich, die Harksheider waren zum Schluss dran. Doch weil sich die ehrenamtlichen Helfer nicht auf einen neuen Wehrführer einigen konnten, müssen sie sich in diesem Jahr noch einmal treffen.

"Wir werden alle Wahlen auf einen späteren Termin verschieben müssen", hatte Wehrführer Claus-Dieter Harms zu Beginn der Sitzung angekündigt. Er wollte nicht noch einmal den Chefposten in Harksheide übernehmen und hatte sein Amt nach zwölf Jahren zur Verfügung gestellt. Immerhin waren sich die Feuerwehrleute einig, dass sie die Wahlen vertagen wollen. 72 Männer und Frauen stimmten dafür.

Bei der Feuerwehr Harksheide bestehe dringend interner Klärungsbedarf über die Zukunft der Wehr, sagte Olaf Bemmann, der als Vertreter des Wehrführers jetzt an der Spitze steht. Einschränkungen bei der Einsatzbereitschaft fürchtet er jedoch nicht: "Wir sind eine tatkräftige Feuerwehr. Eine Ein-Mann-Show gibt es hier nicht." Der gesamte Vorstand wird nun weiter beraten und mit der Wehr besprechen, wie es weitergehen soll.

Olaf Bemmann betonte in seiner Rede: "Vielleicht hat es an mangelnder Kommunikation in den vergangenen Wochen und Monaten gelegen, dass es zu so einem schwerwiegenden Schritt kommen musste."

Claus-Dieter Harms sprach seine Abschiedsworte sichtlich gerührt. In einer Rede ging er auf die lange Feuerwehrtradition seiner Familie ein. So waren sein Vater und Großvater in der Feuerwehr. Großvater Hinrich brachte es im Kreis Stormarn bis zum Kreisbrandmeister. "Die Feuerwehr Harksheide ist kein Hobby", sagte Harms. "Sie wird immer in meinem Herzen bleiben." Seine Kameraden dankten ihm mit sehr viel Applaus.

Die Wehr Harksheide musste im Jahr 2011 zu insgesamt 235 Einsätzen ausrücken. Da im Jahr zuvor nur 182 Einsätze abgearbeitet werden mussten, bedeutet dies einen Anstieg um gut 30 Prozent.