Designbüro und Gemeinde beraten in dieser Woche über die Zukunft des HU-Logos

Henstedt-Ulzburg. Henstedt-Ulzburgs Politiker sind bestürzt und peinlich berührt über die Logo-Diskussionen. SPD-Politiker Horst Ostwald bringt es auf den Punkt: "Es mag ein Zufall sein, dann aber ein ganz gewaltiger." Das "HU-Logo", mit dem die Gemeinde künftig alle Broschüren und offiziellen Schreiben schmücken wollte, hat - wie berichtet - einen Doppelgänger. Eine in den USA ansässige Bekleidungsfirma führt es bereits.

Karin Honerlah, WHU-Fraktionschefin, warnt vor rechtlichen Konsequenzen, die es möglicherweise geben könnte, wenn Henstedt-Ulzburg dieses Logo nutzt. "Das wirft uns einige Monate zurück." FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Eberhard hätte von der Agentur und der Verwaltung eine rechtzeitige Prüfung erwartet. "Profis hätten das Logo im Internet finden müssen", sagt er. Er glaubt zwar an einen Zufall, empfiehlt aber, das Logo nicht zu nutzen. Tile Abel, Vorsitzender der neuen Fraktion Bürger für Bürger (BfB) könnte hingegen mit dem doppelten Logo leben. Vorher allerdings müsste seiner Ansicht nach allerdings unbedingt Kontakt mit der US-Firma aufgenommen werden. An ein Plagiat glaubt Abel nicht.

Dem Kieler Unternehmen Lemon Design ist das Anfertigen eines bereits vorhandenen Logos keineswegs peinlich. Das stellt Michael Wehrmann, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter, fest. "Es liegt nicht der geringste Grund dafür vor", teilt er in einer Erklärung mit. "Hier wurde handwerklich fundierte Arbeit geleistet - allerdings von verschiedenen Gestaltern an mindestens zwei Orten der Erde gleichzeitig." Das sei allenfalls unglücklich, aber im weltweiten Kontext und nach den künstlerisch-ästhetischen Arbeitsgrundlagen für Gestalter definitiv nicht auszuschließen, da es keine zentrale Datenbank für die Milliarden von existenten Logos gibt.

Die Kieler Designer werden sich in den nächsten Tagen mit Gemeindemitarbeitern beraten und dann erklären, wie es jetzt weitergehen soll.