Stadtvertretung beschließt den Beitritt der Stadt in den internationalen Club der “Fairtrade Towns“

Norderstedt. Unsere Stadt hat jetzt etwas gemeinsam mit 550 Städten in 17 Staaten auf der ganzen Welt: Norderstedt wird zur "Fairtrade Stadt", einer Stadt des fairen Handels. Das hat die Stadtvertretung jetzt beschlossen.

Als Verbraucher kennt man die Produkte mit dem grün-schwarz-blauen Transfair-Siegel. Es garantiert einem, dass das Produkt direkt vom Erzeuger in den Handel gekommen ist, unter Ausschaltung des Zwischenhandels, dass bei seiner Herstellung stabile und angemessene Preise gezahlt wurden sowie soziale und gesundheitliche Standards eingehalten wurden.

Der Norderstedter Verein "Eine Welt für alle", 2011 ausgezeichnet mit der Bürgermedaille der Stadt, hatte sich vor einigen Wochen an die Fraktionen der Stadtvertretung gewandt und um Unterstützung gebeten, diesen Titel für die Stadt zu erreichen. "Eine Mehrheit in der Norderstedter Stadtvertretung hat sich spontan für einen gemeinsamen Antrag entschieden", sagt Sybille Hahn von der SPD. Während sich die CDU bei dem Beschluss enthielt, stimmten schließlich die Stadtvertreter von SPD, GALiN, der Fraktion Die Linke und der FDP zu. Hahn: "Damit kann die Stadt zur Botschafterin einer guten und erfolgreichen Idee werden."

Um den Titel tragen zu dürfen, müssen die Städte konkrete Kriterien erfüllen. In Norderstedt müssen in mindestens acht Gastronomie-Betrieben und in 15 Geschäften fair gehandelte Produkte angeboten werden. Die Schulen der Städte müssen das Thema fairer Handel im Unterricht behandeln. Die Kirchen und Vereine sollen die Idee verbreiten. Und eine Steuerungsgruppe muss alles koordinieren. "Im Norderstedter Rathaus wird bei offiziellen Anlässen fortan fairer Kaffee getrunken sowie ein weiteres Produkt aus dem fairem Handel angeboten", sagt Hahn. Mit zahlreichen Aktionen unterstützt das städtische Agenda-Büro bereits den fairen Handel. Gemeinsam mit Norderstedt Marketing wurde etwa der fair gehandelte Norderstedter Kaffee "Fairflixt goot" auf den Markt gebracht. Auch im Einzelhandel verfüge die Stadt über ein breites Angebot an Produkten aus dem fairen Handel.

"Natürlich ist dieser Titel auch eine PR-Geschichte, aber er dient der Stadt auch zur Profilierung. Vor allem ist er mit einer stadtweiten Fairtrade-Kampagne verbunden, die Bewusstsein für das Thema schaffen wird", sagt Hahn.