Rockergruppe überließ Treffpunkt in Alveslohe den Red Devils

Norderstedt/Bad Segeberg. Die Rockerszene im Kreis Segeberg formiert sich. Die Hells Angels, die mit ihrem Charter Northend bislang in Alveslohe residierten, sind nach Erkenntnissen des Landeskriminalamtes nach Norderstedt umgezogen. Sie nutzen seit wenigen Wochen die "Angels Rockbar" als Treffpunkt, die im vergangenen Jahr an der Ecke Ulzburger Straße/Quickborner Straße eröffnet wurde. Noch vor Monaten hatte die Polizei gerätselt, ob die Höllenengel ihr Alvesloher Vereinsheim und das Norderstedter Lokal parallel betreiben wollten.

"Wir sprechen jetzt von den Hells Angels Norderstedt", sagt Stefan Jung, Sprecher des Landeskriminalamtes in Kiel. Die Polizei beobachte die Aktivitäten der Rocker genau. Warum die Angels umgezogen sind, sei unklar, sagte Jung.

Die Red Devils, der Unterstützerklub der Angels, nutzt jetzt das gesamte Areal an der Fischwehrstraße in Alvelohe. Bislang waren die "Roten Teufel" dort nur mit einer kleinen Dependance vertreten. Noch vor wenigen Monaten hatten die Angels mit Partys in ihrem Alvesloher Klubhaus geworben, doch auf der Homepage ist mittlerweile nur noch ein Weihnachtsgruß zu finden. Stattdessen feierten dort die Red Devils bis vor kurzem "Striptease Nights" und Feten unter dem Motto "Oben ohne Bedienung - jedes Bier 1,50". Derzeit ist das Klubheim geschlossen - angeblich wegen Umbauarbeiten.

Die "Angels Rockbar" wirbt mit "Steaks, Beer & Rock'n'Roll". Das rockertypische Design mit gemalten Totenköpfen wirkt martialisch, doch bislang verlief der Betrieb ohne Zwischenfälle. "Allerdings seien manche Gäste enttäuscht, dass das Personal Burger und Bier serviert, aber weder tätowiert ist noch Kutte trägt", berichten Szenekenner.

Mit Sorge beobachtet die Polizei, dass sich in Bad Segeberg die Erzfeinde der Hells Angels, die Bandidos, mit einem eigenen Klub etablieren und damit den Höllenengel das Revier im südlichen Holstein streitig machen könnten. Ermittler berichten, dass die Rocker aus Norderstedt und die Red Devils demonstrativ in ihren Kutten auf Motorrädern in Bad Segeberg unterwegs waren, um auf ihre Revieransprüche aufmerksam zu machen.