Das Norderstedter Amateur-Theater hat am 8. März Premiere mit “Dat Doktorbook“ im Festsaal am Falkenberg

Norderstedt. Wenn sie nicht mehr im Norderstedter Rathaus Theater spielen, dann eben auf der Bühne des Festsaals am Falkenberg beim Norderstedter Amateur-Theater (NAT). Das scheint ein großer Anziehungspunkt für Stadtvertreter zu sein, die keine Lust mehr auf Politbühne haben, aber von großen Auftritten denn doch nicht lassen können.

Erst zog es Herbert Paschen aus dem Plenarsaal in die Probenscheune des NAT und auf die Festsaalbühne, jetzt folgt ihm Uwe Matthes, erst Stadtvertreter der FDP, dann Ortsmitglied der CDU. In der neusten NAT-Produktion "Dat Doktorbook" von Jens Exler stehen die Partei-Kollegen gemeinsam auf der Bühne, Uwe Matthes als durchtriebener Reisevertreter, Herbert Paschen als schlitzohriger Tagelöhner. Premiere ist am Donnerstag, 8. März, 20 Uhr, im Festsaal am Falkenberg.

"Das bringt einen Riesenspaß und entspannt", sagt Uwe Matthes, zieht sich einen Scheitel ins gegelte Haar und lässt die Hosenträger knallen. Der Text sitzt noch nicht ganz, am Ausdruck will er noch feilen, aber der Blick, mit dem er das naive Dienstmädchen Liese umgarnt, animiert diese, ihn in ihre Kammer einzuladen. "Wenn ik dat Lich dree Mal an un ut maken do, is de Luft rein", schmust Martina Linnig in ihrer Rolle als Liese Krumhusen den Schwerenöter an. Was bei Matthes in der Rolle des Reisevertreters und Buchhökers Grube den Fluchttrieb auslöst. Martina Linnig gehört zu den NAT-Spielern, die frischen Wind auf die Bretter bringen. Sie ist mit Heiko Tank verheiratet, der bei "Dat Doktorbook" erstmals Regie führt. "Ich habe mir dieses Stück ausgesucht, um den Autor Jens Exler zu dessen 25. Todesjahr zu ehren", sagt Tank. Jens Exler, 1914 in Flensburg geboren, wurde für sein Engagement für die niederdeutsche Sprache mit vielen Preisen ausgezeichnet.

In "Dat Doktorbook" geht es auf dem Hof von Bauer und Gastwirt Asmus Timm (Artur Albers) drunter und drüber. Der alte Geizkragen weigert sich, für seine kranke Frau Berta (Birgit Bruhn) einen Arzt zu rufen. Tochter Frieda (Ann-Kathrin Düßler) verbietet er den Freund Gerd Imhoff (Marvin Künne), weil der seinen Hund vergiftet hat. Angeblich. Auch Liese, obgleich sie schlagfertig ist und ein loses Mundwerk hat, leidet unter Timms Launen. Als der Tagelöhner Fiete Schäper über eine gemeinsame Begegnung vor 25 Jahren plaudert, wird dem Bauer ganz blümerant zumute, erinnert er sich doch an eine amouröse Begegnung, die er vor einem Vierteljahrhundert hatte. Was aber hat Irma Bruhn (Benita Brunnert) damit zu tun, die seine Tochter besucht? Als Timm von Reisevertreter Christoph Julius Emmerich Grube (Uwe Matthes) ein Medizinbuch kauft, leidet er plötzlich an zahlreichen Krankheiten, und das Chaos auf Hof Timm nimmt seinen Lauf - nicht ohne Tratschereien und Liebeleien.

Aufführungen: Donnerstag, 8. März, 20 Uhr (Premiere), Freitag, 9., 20 Uhr, Sonnabend, 10., 16 und 20 Uhr, Sonntag, 11., 18 Uhr, Donnerstag, 15., und Freitag, 16., jeweils 20 Uhr, Sonnabend, 17., 16 und 20 Uhr, und Sonntag, 18. März, 18 Uhr, im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Karten zu fünf, sechs und sieben Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/51 32 23 85, unter schmidt-heike-nat@t-online.de per E-Mail und an der Abendkasse.