Ministerpräsident Carstensen ehrt Stefan Ziegler mit der Rettungsmedaille am Bande

Kreis Segeberg/Kiel. Wenn Stefan Ziegler nicht gewesen wäre, dann hätte die kleine Lena, 7, vielleicht nicht überlebt. "Sie haben sich selbst in Lebensgefahr gebracht, um ein junges Mädchen zu retten. Dabei haben Sie äußerst selbstlos und umsichtig gehandelt. Wir sind sehr froh, dass Sie dieser extrem gefährlichen Situation entrinnen konnten und den lebensrettenden Einsatz auch überlebt haben", sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen am Mittwoch zu Ziegler.

Als Anerkennung für "seinen Mut und seine Tapferkeit" wurde der Familienvater aus Bad Segeberg von Carstensen mit der Rettungsmedaille am Bande ausgezeichnet. "Wir ehren Sie heute für einen vorbildlichen Einsatz, der keinesfalls eine Selbstverständlichkeit war", so Carstensen.

Beim Krippenspiel am Heiligen Abend 2011 in der Segeberger St.-Johannes-Kirche hatte die siebenjährige Lena aus Blunk in einem mit Baumwollwatte beklebten Ganzkörperkostüm als Lämmchen mitgewirkt. An einer Kerze entzündete sich das Kostüm, in Sekundenschnelle stand Lena in Flammen. Stefan Ziegler warf sich mit einer Jacke auf das brennende Mädchen und erstickte die Flammen. Als sich der Brand erneut entzündete, erlitt Stefan Ziegler selbst schwere Verbrennungen an der Hand. Für seinen geistesgegenwärtigen Einsatz wurde Stefan Ziegler bereits mit der St.-Ansgar-Medaille des Erzbistums Hamburg ausgezeichnet.

Erzbischof Werner Thissen hatte Ziegler die Medaille am 29. Januar im Hamburger St.-Marien-Dom verliehen. In seiner Heimatstadt Bad Segeberg hat der Berater für Medizinprodukte, der Marathon läuft, gerne taucht und sich immer noch bei den Pfadfindern engagiert, mittlerweile Heldenstatus. "Ich habe wirklich viel Anerkennung bekommen, über die ich mich auch sehr gefreut habe", sagte Ziegler. "Aber am Wichtigsten ist, dass Lena überlebt hat und dass es ihr besser geht."

Die siebenjährige Lena hat mittlerweile das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg verlassen und ist nach Hause zurückgekehrt. Das Mädchen trägt einen Kompressionsanzug, der dafür sorgt, dass die Narben auf ihrer verbrannten Haut flach bleiben.

Auch Lena erlebt eine Welle der Anteilnahme. Am vergangenen Wochenende gab es in Blunk ein Wettrodeln und eine Tombola - der Erlös ging an Lena und ihre Familie.