Ob Bildungsreform, Schülerbeförderung oder Gastschulabkommen - Schule ist immer wieder Reizthema. Dabei sind sich die meisten Menschen, Politiker und Verwaltungschefs ebenso wie Normalbürger in Sachen Gastschulabkommen zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg durchaus einig, dass es sinnvoll und richtig, weil pragmatisch ist. Einig ist man sich offenbar auch darin, dass zugunsten der schleswig-holsteinischen Kommunen im Hamburger Randgebiet nachjustiert werden muss.

Fragt sich nur, warum der Bildungsminister die Ungerechtigkeit erst jetzt erkannt zu haben meint - ein Jahr nach Einführung des Abkommens. Bei den Verhandlungen ging es der Landesregierung vor allem darum, die weit höheren Beitragsvorstellungen der Hamburger Seite nach unten zu drücken. Doch kommt der Verdacht auf, dass anschließend versucht werden sollte, zumindest einen Teil der erheblichen Kosten von mehr als zwölf Millionen Euro abzuwälzen.

Erst für das Haushaltsjahr 2013 soll nachgebessert werden. Damit würden die betroffenen Kommunen zwei Jahre vergebens auf einen Ausgleich warten. Das entlastet die leere Landeskasse. Und zugleich kann der Bildungsminister auf die nahe Zukunft verweisen und den Kritikern mit dem Verweis auf eine baldige Änderung den Wind aus den Segeln nehmen.

Um die Nachbesserung wird sich dann die neue Regierung kümmern müssen, der Ekkehard Klug von der FDP dann eventuell nicht mehr angehören könnte.