Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zu Gast bei Norderstedts FDP

Norderstedt. "Natürlich mag ich Grünkohl, schließlich bin ich Westfälin", sagt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die Bundesjustizministerin und stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende zerlegte erst Kohlwurst und Kassler und sezierte dann mit viel Appetit SPD und Grüne. Die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende ist nach Norderstedt gekommen, um die FDP-Basis für den Landtagswahlkampf zu motivieren und die Norderstedter Kandidatin Gabriele Heyer zu unterstützen. Knapp 30 Minuten spricht sie vor rund 50 FDP-Freunden im "Evento", legt das Manuskript immer wieder bei Seite, setzt die Brille ab und lobt die Arbeit der FDP mit enormer Vitalität.

Die schlechten Umfragewerte interessieren sie nicht. "Die Fehler haben wir hinter uns, jetzt blicken wir optimistisch nach vorn und brauchen uns nicht zu verstecken", sagt die 60-Jährige. Von der SPD sei "außer der Absicht, Steuern zu erhöhen" nichts Konstruktives zu hören. Und die Grünen könne man in Schleswig-Holstein nicht wirklich ernst nehmen. "Geschlechtergerechte Sprache, das ist das Thema, mit dem sich die Grünen auseinandersetzen, wenn es um die Zukunft Schleswig-Holsteins geht", sagte die Rednerin. Zudem strotze das Wahlprogramm der Grünen von Verboten, eine Auseinandersetzung mit Argumenten bleibe aus.

Erwartungsgemäß präsentierte die Ministerin die Liberalen als Partei der Bürgerrechte, der Selbstbestimmung und der persönlichen Freiheit. Sie sieht Schleswig-Holstein als FDP-Hochburg im Bund. Liberale Politik sei hier gut verankert. Deswegen mache sie sich keine Sorgen über den Ausgang der Landtagswahl am 6. Mai. "Wir reden nicht von fünf Prozent, wir wollen, dass die FDP wieder eine starke Rolle im Landtag spielt."