Kinder- und Jugendbeirat wird neu gewählt - Amtsinhaber wollen am liebsten einfach weiter machen. Bewerbung bis 20. Februar möglich.

Norderstedt. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Norderstedt ist zu einem gut eingespielten Team zusammen gewachsen. Das funktioniert so gut, dass die amtierenden Räte gar nicht genug bekommen von ihrer Arbeit für die Interessen der Kinder und Jugendlichen in der Stadt. "Wir wollen beantragen, dass das Wahleintrittsalter für die Kinder- und Jugendbeiräte angehoben wird", sagt der Vorsitzende des Gremiums, Benedict Bürger, 16. Sprich: Die bisher geltende Altersgrenze von 17 Jahren für Kandidaten soll fallen, damit die amtierenden Räte, die bereits 18 Jahre alt sind, weiter machen können.

Was sich zunächst nach gängiger Praxis in südamerikanischen Bananenstaaten anhört, mache für die Interessenvertretung der jungen Menschen durchaus Sinn, sagt Henrika Lange, die für die Stadtverwaltung Norderstedt die Aktivitäten des Beirates koordiniert. "Mit 14 Jahren kann man in den Beirat einsteigen. Nach jetzigem Stand muss ein Mitglied nach zwei Wahlperioden, also vier Jahren, aufhören." Also genau dann, wenn er oder sie so richtig gut eingearbeitet sei und wisse, wie ein Jugendbeirat sich auf dem politischen Parkett in Norderstedt und im Dschungel der Verwaltung bewegen muss, um sich Gehör zu verschaffen.

Der Nordersound-Bandcontest wird im Februar fortgeführt

Die Jugendbeiräte wollen einen entsprechenden Antrag in die Stadtvertretung einbringen. Denn die muss über die Änderung der Satzung entscheiden. Die Räte hoffen, dass die Sache noch rechtzeitig zur jetzt anstehenden Wahl des Gremiums entschieden wird. Im März wählt die Norderstedter Stadtvertretung das neue Gremium, das ab dem 1. April die Arbeit aufnehmen soll. Bis zum Montag, 20. Februar können sich Kandidaten ab einem Alter von 14 Jahren bewerben.

Themen, um die sich die Beiräte in diesem Jahr kümmern müssen, gibt es genug. Der nächste Nordersound-Bandcontest etwa, der Wettbewerb für Nachwuchsbands. Die Jugendrätinnen Nathalie Jührend, 18, Svenja Dassau, 16, und Christine Strelow, 18, bereiten gerade den 2. Vorentscheid am Freitag, 3. Februar, von 19 Uhr an im Festsaal am Falkenberg vor. "Es wird ein reiner Metal-Wettbewerb. Bei uns bewerben sich sowieso fast nur diese Sorte Bands und das Publikum will auch nichts anderes", sagt Svenja Dassau. Am 3. Februar sind Surface, Give me 1000, Take down rapture und als Special Guests Fractum und GrobRock dabei. Etwa 250 Zuschauer werden erwartet. Der dritte Vorentscheid läuft am 17. Februar, die Endausscheidung im Mai. Dem Gewinner winkt eine Studio-Aufnahme oder ein Workshop mit einem professionellen Musiker, gesponsert von der Wacken Foundation.

Die Beiratsmitglieder sehen den Plan kritisch

Mit einer großen Umfrage unter den 1050 Schülern Norderstedts im Alter ab 13 Jahren, will der Beirat eine Grundlage für die Position des Gremiums zum Konzept der Schuldezernentin Anette Reiners für die Schulsozialarbeit schaffen. "Wir Beiratsmitglieder sehen den Plan kritisch, dass es nur noch ein zentrales Jugendhaus geben soll und ansonsten die Jugendarbeit in den Schulen laufen soll", sagt Beirätin Inga Rutz, 17, die zusammen mit ihrer Kollegin Melina Archipoff, 16, die Umfrage koordiniert. "Wir können aber nicht mit unserer Meinung für alle sprechen. Dafür wollen wir uns erst Mal ein breites Meinungsbild verschaffen", sagt Archipoff.

Bis zum 22. Februar sollen die Schüler ab den 7. Klassen einen 15 Fragen umfassenden Bogen mit Antworten zum Ankreuzen bearbeiten. Bis Ende März sollen die Bogen ausgewertet werden und dann soll feststehen, wie sich die Mehrheit der Kinder- und Jugendlichen in der Stadt die Schulsozialarbeit wünscht: Direkt an der Schule oder dezentral in der ganzen Stadt. Anette Reinders und auch Jugendamtsleiter Klaus Struckmann haben signalisiert, dass sie die Ergebnisse der Umfrage bei der endgültigen Entscheidung eine Rolle spielen werden.

Die Kosten für die Skateranlage sind explodiert

Benedict Bürger kümmert sich im Beirat um ein Projekt, auf das viele Jugendliche in Norderstedt sehnsüchtig warten: Die Skateranlage im Baugebiet Frederikspark in die Friedrichsgabe. 2009 beschloss die Stadt, die Anlage für 25 000 Euro zu bauen. Die Stadt ist auch in die konkrete Planung der Anlage eingestiegen. Dabei stellte sich aber heraus, dass alles viel teurer werden wird. Momentan liegen die Kosten bei etwa 90 000 Euro. "Die bestehende Anlage am Müllberg ist kaputt. Wir brauchen dringend die neue Anlage", sagt Benedict Bürger. Gemeinsam mit der Verwaltung soll jetzt diskutiert werden, wie die Kosten des Neubaus gesenkt werden können.