Zum Neubau des Klinikums gehören auch Therapie- und Ärztezimmer. Die Gesellschafter müssen ohne Zuschüsse von Land und Bund auskommen.

Bad Bramstedt. Geschäftsführer Jens Ritter griff zur Wasserwaage, Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach assistierte mit der Maurerkelle, und Gesellschafterin Ingrid Künzler von der Deutschen Rentenversicherung fand für den feierlichen Anlass die passenden Worte:

Mehr als 100 Gäste trafen sich jetzt auf der zugigen Baustelle auf dem Gelände des Klinikums Bad Bramstedt, um bei der Grundsteinlegung für eines der größten Bauprojekte der vergangenen Jahre in der Rolandstadt dabei zu sein. Insgesamt etwa 9,5 Millionen Euro investiert das Klinikum am Standort in die Errichtung eines Neubaus mit 68 Betten sowie weiteren Therapie- und Ärztezimmern.

Der Neubau entsteht neben dem neuen Therapiezentrum und der Keimzelle des Klinikums Bad Bramstedt, dem Kurhaus. Das denkmalgeschützte Gebäude trägt den Namen des Kurhausgründers Oskar Alexander und beherbergte 1930 die ersten Patienten. Die Nähe des Neubaus zum Therapiezentrums gehört zum Konzept der kurzen Weg für die Klinikum-Patienten, in unter Erkrankungen der Knochen, Muskeln und Gelenke leiden. Das neue Therapiezentrum, das 4,8 Millionen Euro gekostet hat, wurde im vergangenen Jahr eingeweiht.

Die Energiekosten werden niedriger ausfallen als in den alten Häusern

"Unsere Patienten sind bisher nicht therapienah untergebracht", sagt Geschäftsführer Ritter, der vor vier Jahren einen Masterplan für die künftige Entwicklung des Klinikums vorlegt hat und die Einrichtungen zentralisieren will. Das alte "Haus am Teich" und das Schwesternwohnheim sind diesen Plänen bereits zum Opfer gefallen und wurden abgerissen. Ein Nebeneffekt des Neubaus:

Die 68 Einzelzimmer, die im ersten Bauabschnitt des neuen Gebäude entstehen werden, sind jeweils 22 Quadratmeter groß, haben ein eigenes Bad und werden mit Fernsehgerät und Internet ausgestattet. "Das gehört inzwischen zum Standard", sagt Ritter. Er rechnet mit einer Fertigstellung in etwa einem Jahr.

In einem zweiten Bauabschnitt sind weitere 80 Zimmer sowie 20 neue Arzt- und Behandlungsräume geplant, die ab dem Jahr 2017 bezugsfertig sind. Dann sollen weitere Kapazitäten in anderen Häusern abgebaut werden. "In der Summe bleibt die Zahl der Reha-Betten gleich", sagte Ritter. Drittes großes Bauprojekt des Klinikums ist die Sanierung des Akutbereichs in der Orthopädie.

Hauptgesellschafter des Klinikums ist die Deutsche Rentenversicherung

Beim Neubau müssen die Gesellschafter des Klinikums ohne Zuschüsse von Land Schleswig-Holstein oder dem Bund auskommen, da das Gebäude des Klinikums zum Reha-Bereich gehört und damit nicht förderfähig ist. Hauptgesellschafter des Klinikums ist die Deutsche Rentenversicherung mit einem Anteil von 85 Prozent. Juniorpartner sind die Stadt Bad Bramstedt mit zwölf Prozent und die AOK Rheinland-Hamburg mit drei Prozent. "Der Neubau ist ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Klinikums", sagte Ingrid Künzler von der Rentenversicherung in der Feierstunde vor der Grundsteinlegung.

Bislang liegen die Bauarbeiten im Zeitplan. Bereits im September des vergangenen Jahres waren die ersten Arbeiter und Bagger angerückt. "Wir haben seitdem 1500 Kubikmeter Erde bewegt", berichtet Architekt Hani Kokali. Vor der Grundsteinlegung wurden bereits 50 Tonnen Stahl und 350 Tonnen Beton verbaut.