Die “Immenhorster Kistenlandschaften“ eröffneten das 13. Neujahrskonzert des Rotary-Clubs

Norderstedt. Linksaußen gibt den Anstoß, rechtsaußen nimmt den Takt auf, gegenseitig kicken sie sich die Töne zu, während die Mittelfeld-Spieler nach und nach die Bühne betreten, sich auf ihr Cajónes setzen und ins das Spiel einschwingen. Starker Trommeltakt von 21 spanischen Holzkisten hämmert durch die "TriBühne", die Spielerinnen und Spieler haben steten Blickkontakt und dirigieren sich geschickt durch ihre Trommel-Impressionen. Der Rhythmus reißt mit. Plötzlich steht einer auf und haut mit viel Freude "Smoke On The Water" von Deep Purple in seine Gitarre. Begeisterter Applaus.

Die "Immenhorster Kistenlandschaften" eröffneten das 13. Neujahrskonzert des Rotary-Clubs Norderstedt zugunsten der Kulturstiftung Norderstedt, und die Schüler der Grundschule Immenhorst konnten eine derart starke Trommelnummer auf die Bühne hämmern, weil sie vorher aus dem Erlös des Neujahrskonzerts 900 Euro für die Cajónes erhalten haben.

"Das Trommeln bringt die Kinder zusammen", sagt Musiklehrerin Nora Bender. Insgesamt erhielten neun Norderstedter Schulen 6000 Euro aus dem Gesamterlös von 12 000 Euro, der an die Kulturstiftung ging.

Den zweiten Part übernahm wieder das Norderstedter Sinfonie-Orchester mit einem schwungvollen Programm. Kraftvoll kam der Aufschwung von Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zur Oper "Die Zauberflöte", vehement erklangen zwei Slawische Tänze von Antonin Dvórak, in der die Pauken voll draufschlugen und damit den Streichern etwas in die Parade fuhren. Denen gelang auch die weiche Linie. Herzhaft gingen die 50 Laienmusiker das Vivace von Johannes Brahms' Ungarischen Tanz Nr. 6 an.

Dirigent Frank Engelke leitete die Musiker zielsicher durch alle Tempi, Takte und Töne. Und so gelang auch die nicht ganz so einfach zu spielende Ouvertüre zu Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz", die Rüdiger George als "Deutschlands Nationaloper" bezeichnete. Der Kulturstiftungs-Vorständler und Leiter der Musikschule führte gut gelaunt durchs Programm.

Kein Neujahrskonzert ohne Familie Strauß. Doch der Clou kam mit einer Spezial-Fassung von Mozarts "Eine kleine Nachtmusik". Peter Schickele mischte in Mozarts Werk zahlreiche Zitate aus allen Musikrichtungen, darunter "Morgen kommt der Weihnachtsmann" oder auch aus Mozarts "Don Giovanni". Schickele, 75, ist amerikanischer Komponist und Satiriker. Das Publikum war hellauf begeistert, dieses ungewöhnliche Werk zu hören, das dem Orchester ein Höchstmaß an Konzentration abverlangte.