Boostedt. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat den Soldaten des von Schließung betroffenen Bundeswehrstandortes Boostedt bei Neumünster Hilfe zugesagt. Das Ministerium wolle Boostedt wie alle anderen von der Bundeswehrreform betroffenen Standorte unterstützen, den Strukturwandel zu bewältigen und für die Soldaten möglichst individuell zugeschnittene Lösungen finden. Anfang Februar werde das Ministerium mitteilen können, ob Boostedt zur ersten Welle der Standorte gehört, die geschlossen werden, sagte der Minister. Da sich Soldaten in Boostedt auf Einsätze vorbereiten, "kann es sein, dass der Standort nicht zu ersten Welle gehört".

Im März sollen Gespräche mit den einzelnen Soldaten beginnen. Boostedts Bürgermeister Rüdiger Steffensen sagte, er gehe davon aus, dass der Standort frühestens 2014 geschlossen werde.

Viele Soldaten in Boostedt seien Pendler. Die Bundeswehr werde versuchen, neue Stellen möglichst in jeweiliger Wohnortnähe anzubieten und die Zahl der Versetzungen mit Umzug gering zu halten, sagte der Minister in der Rantzau-Kaserne. Zuvor hatte er mit Soldaten und mit Kommunalpolitikern aus der Region gesprochen.

In Boostedt werden im Zuge der im Oktober verkündeten Reform lediglich 40 von fast 2000 Dienststellen erhalten bleiben - für die Schießanlage und das Munitionsdepot. Zurzeit gibt es laut de Maizière noch 1600 Dienstposten.

Die massiven Kürzungen an dem Standort begründete der Minister damit, dass sonst Investitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro notwendig gewesen wären. Außerdem sei die geografische Lage im Vergleich zu anderen Standorten nicht so günstig.

Statt zwölf Logistik-Bataillonen werde die Bundeswehr im gesamten Bundesgebiet künftig nur noch sechs haben. Da man sich bereits für Husum und gegen Speyer in Rheinland-Pfalz entschieden habe und Eutin (Ostholstein) als letzter Heeresstandort erhalten bleibe, sei der Standort Boostedt nicht zu halten.