Der Besuch von Kaltenkirchens Bürgermeister Krause bei der Landrätin zeigt Wirkung

Kaltenkirchen. Der Besuch des neuen Kaltenkirchener Bürgermeisters Hanno Krause am Montag bei der Kreisverwaltung in Bad Segeberg hat offenbar Wirkung gezeigt. Fachleute der Bauaufsicht und des Brandschutzes veröffentlichten nur einen Tag danach eine Chronologie ihrer Arbeit im "Großen Karl" und kündigten erstmals "Ersatzvornahme" bei gravierenden Sicherheitsmängeln an. Das bedeutet, der Kreis Segeberg würde Bau- und Handwerksfirmen mit dringend erforderlichen Reparaturen beauftragen und dem Eigentümer des Hochhauses, Gerd Thormählen, die Kosten in Rechnung stellen.

Bürgermeister Krause hatte sofort nach seinem Amtsantritt am 2. Januar angekündigt, den Druck auf Thormählen erhöhen und Gespräche mit der Kreisverwaltung führen zu wollen, die für die Bauaufsicht und den Brandschutz zuständig ist. Am Montag fuhr Krause zusammen mit Kaltenkirchens Ordnungsamtsleiter Ralf Köhler nach Bad Segeberg.

Eigentümer Gerd Thormählen muss Zwangsgeld zahlen

Die Kreisverwaltung veröffentlichte nach dem Besuch außerdem Zahlen zur Höhe der Zwangsgelder, die Thormählen zahlen muss. Derzeit treibt die Kreisverwaltung eine Summe von 5000 Euro ein. Eine weitere Zahlung von 7500 Euro wird festgesetzt. "Darüber hinaus wird ein weiteres Zwangsgeld in wesentlich größerer Höhe angedroht werden", heißt es in der Mitteilung der Kreisverwaltung. Thormählen muss zahlen, weil er die vom Kreis geforderten Maßnahmen nicht vollständig umgesetzt hat.

In dem Hochhaus, in dem etwa 200 Menschen leben, hatte es in den vergangenen Monaten mehrfach gebrannt. Dabei hatte sich herausgestellt, dass Brandschutztüren defekt waren und der automatische Rauchabzug nicht funktionierte. Beim vorerst letzten Feuer im Dezember waren, wie berichtet, mehr als 300 Feuerwehrleute sowie Dutzende Mitarbeiter anderer Hilfsorganisationen im Einsatz. 120 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Eigentümer Gerd Thormählen wird seit Jahren vorgeworfen, dass Hochhaus am Flottmoorring verwahrlosen zu lassen.