Henstedt-Ulzburg setzt auf das Prinzip des Bewegungskindergartens

Henstedt-Ulzburg. Statistiken belegen, dass Kinder im Alter zwischen drei und 13 Jahren im Durchschnitt täglich 90 Minuten vor dem Fernsehgerät sitzen und viele darüber hinaus zusätzlich noch Stunden vor dem Computerbildschirm verbringen. Besonders deutlich zeigt sich der Bewegungsmangel bei Jungen und Mädchen, die als übergewichtig eingestuft werden oder bei Kindern mit Rückenproblemen oder nervösen Störungen. Das trifft mittlerweile auf mehr als 20 Prozent der deutschen Kinder zu.

"Meist unerkannt als Symptome für Bewegungsmangel bleiben Wahrnehmungs- und Koordinierungsstörungen, mangelnde Konzentrationsfähigkeit und übertrieben ängstliches oder aggressives Verhalten", sagt die Diplom-Sportlehrerin Christa Nordwald vom Sportverein Henstedt-Ulzburg (SVHU). Sie hat für die Gemeinde das Konzept des "Bewegungskindergartens", das in vielen Bundesländern bereits erfolgreich angeboten wird, auf Henstedt-Ulzburg übertragen und ganz speziell auf die Kita Schulstraße zugeschnitten. Ein Bewegungskindergarten nutzt die "Motoren" der kindlichen Entwicklung: die Bewegung und das Spielen, und macht sie zur Grundlage seines Erziehungsprinzips.

In der Kita und dem Hort Schulstraße findet in den Sommerferien nun erstmals unter dem Titel "Starke Kinder, fitte Kinder" ein erster Testlauf des Bewegungsangebotes unter fachkundiger Anleitung der SVHU-Übungsleiterin statt. Täglich werden dann die Kids zwei Stunden vor Ort sportlich auf Trab gebracht. Fitness, Tanz und Bewegung, alles rund um den Ball, Fünfkampf im Freien mit Ausdauer, Sprint, Wurf und einem Ernährungsquiz oder Geräte-Turnen. Vorhandene Spielmaterialien werden genutzt, auch die Turnhallen stehen zur Verfügung.

Start des ständigen Bewegungskindergartens ist dann der 1. Januar 2011. Der stellt dann eine Modelleinrichtung für die Region dar und kann andere Einrichtungen mit seinen Erfahrungen unterstützen.