Vorsitzende Katharina Loedige übt aber Kritik am schlechten Erscheinungsbild der Liberalen.

Kreis Segeberg. Eine "schlechte Performance" bescheinigt die FDP-Kreisvorsitzende Katharina Loedige den Liberalen auf Bundesebene. "Alle sind unzufrieden", sagt sie. Aber den Rücktritt des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle fordert die Kaltenkirchenerin nicht. Damit setzt sie sich deutlich von den Forderungen des FDP-Kreisverbandes Limburg-Weilburg ab. Dessen Rücktrittsforderung ging vor wenigen Tagen durch die Zeitungen der Republik.

Guido Westerwelle ist für die Landesabgeordnete Katharina Loedige ein guter Bundesvorsitzender der FDP. Es sei allerdings zu überlegen, ob er in Berlin seinen "Traumjob" ausübe. Sie frage sich gelegentlich, ob er als Fraktionsvorsitzender nicht besser aufgehoben wäre - und übt damit auch indirekt Kritik an der aktuellen FDP-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. "Ich hoffe, sie fangen sich bald, denn bis zum Herbst kann es so nicht weitergehen; der Motor muss langsam ins Rollen kommen." Westerwelle werde von ihr und dem FDP-Kreisverband Segeberg weiter unterstützt. Im übrigen gebe es nicht nur Fehler der FDP, sondern auch der anderen beiden an der Regierung beteiligten Parteien. Katharina Loedige spricht in diesem Zusammenhang auch das Wort "Mobbing" aus.

Der FDP-Landesvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Jürgen Koppelin aus Bad Bramstedt, empfindet, dass die Erfolge der Regierung nicht richtig verkauft werden. An der Demontage Westerwelles gibt er auch den Medien Schuld. "Die haben Westerwelle teilweise unfassbar behandelt." Als FDP-Vorsitzender in Schleswig-Holstein geht Jürgen Koppelin nach eigenen Angaben nicht von Ortsverband zu Ortsverband, um gute Stimmung zu machen und zu beschwichtigen. Er sei aber jederzeit ansprechbar, was einige Kreisvorsitzende auch für Nachfragen ausgenutzt hätten. Im übrigen sei der Mitgliederbestand der schleswig-holsteinischen FDP sehr konstant, Ein- und Austritte hielten sich die Waage. "Es ist natürlich gut, dass die FDP in Schleswig-Holstein eine hervorragende Arbeit leistet."