Wählervereinigung Aktives Ellerau lud zur Zukunftswerkstatt, um zu erfahren, was sich die Bürger wünschen

Ellerau. Weitere Neubaugebiete soll die Gemeinde nicht ausweisen. Verzichten solle Ellerau auch darauf, weitere Discounter anzusiedeln. Das sind zwei der Wünsche, die die Bürger auf der Veranstaltung "Quo vadis, Ellerau?" geäußert haben.

Die Wählervereinigung Aktives Ellerau (AE) hatte zur Zukunftswerkstatt eingeladen, um zu erfahren, wo die Ellerauer der Schuh drückt und Anregungen für die weitere politische Arbeit zu gewinnen. 50 Interessierte nutzten die Chance, ganz ohne Vorgaben ihre Meinung zu sagen, die Stärken ihres Wohnortes zu benennen, aber deutlich zu machen, wo Politiker und Verwaltung handeln müssen. "Das ist eine gute Resonanz und zeigt, dass diese offene Form der Kommunikation gut geeignet ist, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen", sagt Wolfgang Dutsch, Fraktionschef der Wählervereinigung.

Ellerau sei eine junge dynamische Gemeinde, die Anbindung an Hamburg sei gut, die Lage stadtnah und trotzdem ruhig und grün. Für Kinder "wird viel gemacht", die Volkshochschule biete interessante Kurse, auch die Bücherei sei toll. So viel zum Lob.

"Bei den Wünschen und Forderungen muss man unterscheiden zwischen dem, was hier vor Ort entscheiden werden kann, und dem, was wir nicht beeinflussen können", sagte AE-Chef Wolfgang Dohrmann. Keinen oder kaum Einfluss habe Ellerau auf den Fluglärm oder auf die direkte Durchfahrt der AKN/S-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof.

Angesprochen wurden die Tempo-30-Zonen, die seit gut einer Woche flächendeckend eingeführt sind. Die Forderung nach mehr Krippenplätzen wird ebenfalls Schritt für Schritt umgesetzt. "Dass die Bürgersteige in einem schlechten Zustand sind, wissen wir", sagte Dohrmann. Die Gemeinde sei dabei, eine Mängel- und Prioritätenliste aufzustellen, in die alle öffentlichen Gebäude und Anlagen aufgenommen werden sollen. Diese Liste werde dann abgearbeitet.

Mehr Grün im Zentrum würde zu Lasten des Parkraums gehen

Weiter gibt es den Wunsch, den Parkplatz vor dem Nahversorgungszentrum zu begrünen und im Ort Bänke aufzustellen. "Die Bäume, die dort stehen, entsprechen den Vorgaben des Bebauungsplans. Mehr Grün würde wieder zu Lasten des Parkraums gehen", sagte Dohrmann. Bänke könnten zu einem Treffpunkt für Randgruppen werden und Folgeschäden wie Schmierereien oder Flaschenscherben auf dem Boden und Dreck nach sich ziehen. Weitere Discounter würden schon am Widerstand Quickborns scheitern, das um "seine" Kaufleute fürchte und keine Konkurrenz im Nachbarort wolle, wie die Diskussion um das Futterhaus gezeigt haben. "Prüfen werden wir, ob die Bürgersteige an Ampeln oder Überwegen abgesenkt werden können. Das war ein interessanter Hinweis, weil man als gesunder und jüngerer Mensch kein Problem hat, mit zwei Einkaufstüten die Straße zu überqueren", sagte Dohrmann. Anders sehe das schon mit einem Gehwagen aus.

Insgesamt ist die Wählervereinigung mit den Ergebnissen zufrieden und will die Veranstaltung Ende 2010/Anfang 2011 wiederholen.