Jens Vehrs aus Schlotfeld hat für mehr als eine Million Euro den Zuschlag für das 30 Hektar große Gelände bekommen

Norderstedt. Am Ende hat der Immobilienhändler Jens Vehrs aus dem Dörfchen Schlotfeld nahe Itzehoe zugeschlagen. Das 30 Hektar große Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Bad Segeberg gehört ab sofort ihm. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die seit 2006 nach einem Käufer gesucht hatte, wurde jetzt mit Vehrs handelseinig. Über den Kaufpreis des Kasernengeländes, das zum 1. August an Vehrs übergeben werden soll, wurde nicht bekannt. Er soll allerdings deutlich über einer Million Euro liegen.

Lange war es völlig offen, ob sich überhaupt ein Interessent finden würde, der das Kasernengelände übernimmt. Selbst die europaweite Ausschreibung des Objektes brachte keinen Erfolg. Was vielleicht auch daran gelegen haben mag, dass sich auf dem Gelände nicht alle denkbaren Projekte realisieren lassen. Die Stadt Bad Segeberg will über den Bebauungsplan nur Nutzungen aus den Bereichen Logistik, Verkehr, Gastronomie und Freizeit zulassen.

Was sich mit den Plänen von Jens Vehrs deckt. Der möchte die Lettow-Vorbeck-Kaserne ähnlich entwickeln wie den ehemaligen Bundeswehrstandort "Hungriger Wolf" bei Itzehoe. Vehrs hat in den zehn Kasernengebäuden "Norddeutschlands größten Antikhandel" eingerichtet. Außerdem gibt es eine Gastronomie und weitere Handelsbetriebe. Bad Segeberg würde in der Lettow-Vorbeck-Kaserne gerne einen Autohof entstehen sehen. Jens Vehrs macht das davon abhängig, wie nah das Gelände an die A 21 und die künftige A 20 angeschlossen sein wird. Offenbar bevorzugt Vehrs eher die Variante Gewerbegebiet. Seine Pläne umfassen neben der Nutzung eines Teils der bestehenden Gebäude für seinen Antikhandel auch ein Hotel, eine Erlebnisgastronomie, Büros und die Vermietung von Stellplätzen für Wohnmobile und Lastwagen. Letztere würden in der Region händeringend nach Stellplätzen suchen, da der nächste Stellplatz auf dem Rastplatz Schackendorf überlastet sei. Aber auch eine gemeinnützig Einrichtung wie ein Tierheim kann sich Vehrs auf dem Kasernengelände vorstellen. Die Substanz der Gebäude sei gut, demnächst müssten nur einige Frostschäden beseitigt werden.

Vehrs hat bisher ein Objekt von dieser Größe nicht vermarktet, ist aber trotzdem zuversichtlich. Derzeit würden Ideen für die Vermarktung des Geländes gesammelt, außerdem will Vehrs Gespräche mit der Stadt über die Entwicklung des Bebauungsplanes führen. Als dauernde Präsenz auf dem Gelände will der Antikhändler aus Schlotfeld im alten Wartehäuschen der Kaserne ein Büro einrichten.