Der Sportler war betrunken und soll den 17-jährigen Täter angepöbelt haben

Kreis Segeberg. Nach umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei ist der Verlauf der tödlichen Schlägerei in Fahrenkrug (NZ berichtete) teilweise geklärt. Der 17 Jahre alte Täter hatte seinem vier Jahre älteren Kontrahenten am Rande eines Festes auf dem Sportplatzgelände zweimal ins Gesicht geschlagen. Das hat die Obduktion in der Rechtsmedizin ergeben. Nach dem zweiten Schlag sei der 21-Jährige aus Hohn (Kreis Rendsburg-Eckernförde) mit dem Kopf auf den harten Boden aufgeschlagen, teilte die Kieler Staatsanwaltschaft mit. Bei diesem Aufprall habe er sich die tödlichen Verletzungen zugezogen.

Der Tod des 21-jährigen Mannschaftsbetreuers in der Nacht zum 6. Juni hatte die 500 Besucher des Handballturniers der HSG Kalkberg erschüttert. Zu der Auseinandersetzung war es nach einer Feier der Sportler gekommen. Das Turnier wurde darauf hin abgebrochen.

Der Sportler aus Hohn war betrunken und soll den 17-Jährigen angepöbelt haben. Das behaupten der Täter und ein Zeuge. Inwieweit der 17-Jährige selbst unter Alkoholeinfluss stand, ließ sich nicht mehr klären. Er hatte sich erst am Nachmittag nach der Tat gestellt und erklärt, zwei Biere getrunken zu haben.

Staatsanwalt Michael Bimmler bestätigte, dass der 17-Jährige sofort nach dem verhängnisvollen Sturz seines Kontrahenten Autofahrer und den Sicherheitsdienst auf den Verletzten hingewiesen habe. Er sei erst vom Tatort geflüchtet, als er sicher gewesen sei, dass Rettungskräfte sich um den Schwerverletzten kümmern werden.

Die Staatsanwaltschaft hatte darauf verzichtet, bei Gericht einen Haftbefehl gegen den Täter zu beantragen. Vor der Schlägerei war er polizeilich unbekannt. Der Staatsanwalt widersprach Gerüchten, dass der Täter zur Szene der Deutsch-Russen gehöre, die mehrfach das Turnier gestört haben.