Die Ausstellung des Kulturvereins “Malimu“ thematisiert eine Zahl in Bildern, Fotos und Skulpturen

Norderstedt. Kleine Keramik-Dreiecke liegen am Boden eines Käfigs, drei Keramik-Streben aus jeweils sechs Einzelstäben wuchern durch drei Baustahlmatten, und umzingelt wird das Gebilde von drei Frauen. Marianne Werner, Bettina Renk und Regina Lemburg entwickelten und bauten die Installation "3 D" mit vier weiteren Frauen der "Malimu"-Keramikgruppe für die Mitglieder-Ausstellung "Drei" des Kulturvereins in der Rathaus-Galerie - ein dekoratives Stück "Landart".

Dreieck, Dreifaltigkeit, Dreiklang. Die meisten "Malimu"-Maler und -Bildhauer blieben der Zahl "Drei" als Aufzählung verhaftet, malten drei Frauen, drei Gottheiten, drei Seiten. Wenige entwickelten das Thema zur Mehrdimensionalität oder setzten Begriffe wie "Dreikäsehoch" (witzig und durchdacht: Almuth Wagener) um. Niemand visualisierte Wortspiele wie "Drai-Sine" oder "Drei-st".

Die Ausstellungsmacher verzichteten auf Stellwände

Ohnehin war die Beteiligung an der Schau nicht so hoch wie sonst, so dass die Ausstellungsmacher auf Stellwände verzichten konnten und die einzelnen Exponate gut zur Geltung kommen. Beispielsweise Rainer Jägers Skulpturen aus Marmor, Eibe- und Eichen-, Kirsch- und Kastanienholz, elegant in der Linienführung, ohne überflüssige Dekoration reduziert aufs Wesentliche, beispielsweise die wunderschöne Dreiklang-Harfe aus Marmor und Edelstahl.

Jürgen Wattys Mobile ist eine diffizile Arbeit für Tüftler

Neben Jägers Skulpturen hängt als verspielter Gegenpol Jürgen Wattys Mobile mit dem beziehungsreichen Titel "Dreiecksverhältnisse". Die Figuren formte er aus bemaltem, schweren Aquarellpapier - eine diffizile Arbeit für Tüftler. Ehefrau Waltraut Watty thematisierte in drei Bildern in dem ihr eigenen Zeichenstil jeweils Begriffe zu den Zahlen eins, zwei und drei um. Streng grafisch komponierte sie die Fotocollage "Der Dritte fehlt".

"Drei Generationen" setzte Susanne Sieber mit 28 Fotografien ideenreich um, indem sie die Fotos in CD-Hüllen steckte und zu einem mehrdimensionalen Tableau kombinierte. "Drei Generationen" zeigt auch Marianne Werner mit plakativ in die Fläche gesetzten Frauengesichtern, darunter ein Selbst-Porträt. Die Zahl Drei bis ins Detail spiegelt Manfred Leberle in der Dreier-Fotoserie "Die drei Stände" mit jeweils drei Menschen aus dem elften Jahrhundert (Ritter), dem 15. Jahrhundert (Geistliche) und drei Frauen aus dem 21. Jahrhundert wider.

Hintersinn der erotischen Art bringt Wolfgang Kopkow mit "Menage à trois"

Malerisch delikat Ute Veiths "Drei Segel und kein Wind", ein Sujet mit satten Farben ohne jeden weiteren Hintersinn. Den bringt Wolfgang Kopkow auf die erotische Art in seiner Bronze-Skulptur "Menage à trois", während sich bei seinem Triptychon "fest, flüssig, gasförmig" die Frage aufdrängt, was zuerst da war, die Bilder oder der Titel.

Ehefrau Eva Kopkow begeistert mit der eleganten Rahmung ihrer Computergrafiken "Grün hoch drei", drei sehr dekorative Exponate.

Die Ausstellung "Drei" ist bis 27. Juni, montags, dienstags und freitags von 11 bis 14 Uhr und 15 bis 18 Uhr, donnerstags von 11 bis 14 Uhr und 15 bis 19 Uhr, sonntags von 15 bis 18 Uhr, in der Rathaus-Galerie, Rathausallee 50, zu sehen. Der Eintritt ist frei.