Die Jugend-Musiktheater-Akademie der Musikschule Norderstedt brachte “Footloose“ auf die Bühne

Norderstedt. Sie sind 13 bis 19 Jahre alt, spielen gern Theater, singen und tanzen, je schneller und ausdrucksvoller, desto lieber. 26 Jugendliche der Jugend-Musiktheater-Akademie der Musikschule Norderstedt zeigten mit dem Musical "Footloose", dass "Selber machen" viel mehr Spaß bringt, als sich von Computer-Spielen und Co. berieseln zu lassen. Bei der Premiere erhielt das Spiel-Team um Regisseurin Silke Ahrens-Rapude, Dirigent Frank Engelke und Choreografin Silke Ollenburg viel Beifall.

Mit Tempo und Temperament brachten die Jugendlichen das Stück auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg. Ihre Spielfreude war mitreißend. "Ich finde das hervorragend von den Jugendlichen gespielt", sagte beispielsweise Stadtpräsidentin Kathrin Oehme.

Die Musical-Crew peppt das Stück der 80er-Jahre mit ihren Sprüchen, mit der Gestik, Mimik und den typischen Bewegungen der heutigen Jugend auf. Das Verbot von Rock 'n' Roll, Alkohol und Tanz, mit dem Reverend Shaw Moore, sicher von Jan-Philipp Koch gespielt, das ganze Dorf lähmt, quittieren sie mit genervten Gesten, mit resignierendem Spott, dann mit einer gut inszenierten Revolte.

Anführer ist der junge Ren, der mit seiner Mutter aus Chicago in ein kleines Kaff zieht. Arne Schumacher hat seine Rolle durchstudiert. Er bringt die Enttäuschung des Jungen über seinen eheflüchtigen Vater ebenso glaubwürdig über die Rampe wie seine Wut über die Strenge des Reverends, seine Verwunderung über den Gehorsam der Dorf-Jugend und seine zarte Liebe zu Ariel.

Die ist ausgerechnet die Tochter des Reverends. Laura Löbel spielt das betont aufmüpfig, spontan und natürlich. Ihre Mutter Vi Moore ist Vanessa Illert, der es gelingt, den Drahtseilakt zwischen dem strengen Vater und der aufmüpfigen Tochter darzustellen.

Bei einigen Erwachsenen-Rollen, die die Jugendlichen spielen, hätte Regisseurin Silke Ahrens-Rapude eine höhere Spiel-Intensität forcieren können. Manchmal fehlte es den Charakter-Darstellungen an Tiefe und Nachdrücklichkeit, zumindest bei der Premiere. Das diffuse Gefühl der Lähmung einer Kleinstadt durch die Verbote eines Reverends aber war ebenso spürbar, wie die sukzessive steigernde Auflehnung dagegen.

Die Band unter der Leitung von Frank Engelke gab den Musical-Darstellern ein verlässliches Fundament. Der Ton indes war zu laut und manchmal sogar übersteuert, was zu Lasten der Verständlichkeit der Songs ging.